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Volk und Wirtschaft

Argentinien und sein Präsident Milei aus Sicht eines Großbauern

Thomas Wahl
Dr. Phil, Dipl. Ing.
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Thomas WahlDonnerstag, 06.06.2024

In Europa blicken wir mit viel Unverständnis auf Argentinien und seinen Präsidenten Milei (der "Anarchokapitalist" mit der Kettensäge im Wahlkampf). Die NZZ bringt ein langes Interview zur Lage im Land mit einem argentinischen Großbauern namens Christian Zweifel. Dessen Familie hat Schweizer Wurzeln. Interessanterweise gibt es in Argentinien zahlreiche Bauern mit Schweizer Pässen. Sie halten 850.000 Hektaren in ihrer Hand und sind damit nach Farmern aus den USA, Italien und Spanien die grössten ausländischen Investoren in der argentinischen Landwirtschaft. Und Argentiniens Landwirtschaft ist die wichtigste Devisenquelle des Landes. Gleichzeitig mit etwa 70 Prozent Steuern auf Exporte, Gewinne sowie Finanztransaktionen auch eine gewichtige Quelle für den Staatshaushalt. Die Landwirte haben demnach, so Christian Zweifel, den Populismus der peronistischen Vorgängerregierungen bezahlt. Er meint: "Milei ist trotz seiner Extravaganz kein Verrückter". 

Milei setzt auf einen Kulturwandel in der Bevölkerung, die daran gewöhnt ist, dass der Staat ihre Probleme löst. Hier in Argentinien galt unter den peronistischen Regierungen die Ideologie, dass dort, wo ein Bedürfnis besteht, auch ein Recht vorhanden ist. So ist der alles umfassende Populismus entstanden. …. Milei sagt jetzt, dass die Menschen ihre Probleme mit minimaler staatlicher Einmischung selbst lösen müssen. Er ist zutiefst von seinen liberalen Ideen überzeugt und setzt genau das um. Es heisst ja: Der Unterschied zwischen einem Verrückten und einem Genie ist der Erfolg. Das gilt auch für Milei.

Der Farmer hofft, das Milei ausländische Investoren und auch das auf ausländischen Konten lagernde beträchtliche Vermögen der Argentinier zurück ins Land holt. Er sieht dort großes Potential:

Die Internetkonzerne sind interessiert an den Lithium- und Kupfervorkommen in Argentinien. Wenn auch nur ein paar dieser Unternehmer hier investieren, dann wäre das doch schon ein Gewinn. Ausserdem sind es die Argentinier selbst, die am meisten Geld im Ausland auf Sparkonten haben. Es heisst, das Gesparte sei so gross wie das Bruttoinlandprodukt. Wenn davon etwas investiert wird, würde das viel verbessern. Gerade habe ich von meiner Hausbank in Argentinien per Whatsapp ein Angebot für Dollaranleihen mit guten Zinsen bekommen. Damit will die Regierung die Dollarbesitzer überreden, ihr Geld im Land anzulegen.

Unklar ist, wie lange die Bürger Milei noch unterstützen werden? Die Inflation sinkt zwar, ist aber mit 280 % im Jahr immer noch die höchste der Welt. Die Wirtschaft wird gleichzeitig wahrscheinlich dieses Jahr um voraussichtlich 2,5 Prozent schrumpfen. Die Arbeitslosigkeit steigt. Mehr als die Hälfte der Argentinier leben in Armut. Dazu Christian Zweifel

Auf dem Land, in den wichtigen Agrarregionen, gibt es keinen Hunger. Wir sagen, solange die Menschen nicht auf die Felder gehen, um den Mais einzusammeln, der vom Mähdrescher gefallen ist, so lange gibt es hier keinen Hunger. Wie lange die Unterstützung für Milei anhalten wird, das ist die Schlüsselfrage: Wenn er es schafft, die Inflation so zu kontrollieren, dass ein normaler Argentinier mit seinem Gehalt bis am Monatsende über die Runden kommt, dann hat er gewonnen.

Und vor  allem junge Menschen setzen auf Milei. Die sehen, das ihre Eltern das ganze Leben hart gearbeitet haben aber es nie zu etwas Wohlstand gebracht haben. 

Die Familien können nicht das Auto wechseln und nicht mehr in den Urlaub fahren. Und die jungen Leute finden keinen Job, ganz zu schweigen davon, dass sie nie ein Auto oder Haus besitzen werden oder dafür eine Hypothek aufnehmen können. Und gleichzeitig reden linke Populisten wie die Kirchners immer über den verstorbenen Präsidenten Juan Perón und seine Frau Evita. Was haben die noch mit uns zu tun, das ist vorbei und erledigt!, sagen die Jugendlichen heute. Und genauso konnte ein Phänomen wie Milei entstehen, das vor allem von jungen Menschen getragen wird.

Es ist schwierig, von Europa aus, die Lage in dem südamerikanischen Land zu beurteilen. Viele Meinungen in den Medien sind durch die europäisch getönte Brille der Berichterstatter gefiltert. Insofern ist es m.E. anregend diese Einschätzung eines Insiders zur Kenntnis zu nehmen. Vielleicht ist nach Jahrzehnten der Korruption, der Misswirtschaft und des politischen Populismus der Peronisten das verrückt erscheinende ein Anstoß zum Neuanfang?

Argentinien und sein Präsident Milei aus Sicht eines Großbauern

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Kommentare 15
  1. Bernd Bauche
    Bernd Bauche · vor 9 Tagen

    Die Auftritte des Herrn lassen mich erheblich an seiner geistigen Gesundheit zweifeln; zudem sind seine Konzepte aus meiner Sicht ein wenig einfach gestrickt - dass sind die seiner Gegner allerdings auch. Mit einen einfachen und sozialen Konzept wird Argentinien definitiv nicht aus dieser ganz überwiegend (von seinen Eliten) selbst verschuldeten Krise herauskommen. Die im piqd geschilderte Sicht ist interessant, aber auch die entspannte Haltung von Menschen, die in der Krise eben nicht unter das Existenzminimum rutschen werden

  2. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor 10 Tagen

    Wie groß muß die Verzweiflung sein, dass Bevölkerung und Wirtschaft diese Politik zu erheblichen Teilen mittragen?

    "Überraschend ist, dass Präsident Milei trotz dem harten Sparkurs weiterhin populär ist: Laut einer Umfrage des Forschungsinstituts Ecolatina von Ende Mai bewerten 55 Prozent der Bevölkerung Milei und seine Regierung immer noch positiv oder neutral. Dabei ist die Armutsrate in den vergangenen zwölf Monaten sprunghaft gestiegen. Laut einer soeben veröffentlichten Studie der katholischen Universität UCA leben 55 Prozent der Bevölkerung in Armut.

    Es scheint jedoch, dass die Bevölkerung keine Hoffnung in die peronistische Opposition setzt, dass sie das Land aus der schweren Krise manövriert. Die Strassenschlachten vor dem Kongress seien Aktionen kleiner organisierter Gruppen, sagt Diego Pereira von der Investmentbank JP Morgan. Sie sollten nicht als generelle Verschlechterung der allgemeinen Zustimmung für Milei gewertet werden.

    Allerdings ist die anfängliche Euphorie an den Finanzmärkten inzwischen einer gewissen Skepsis gewichen. Im Vorfeld der Senatsentscheidung wuchsen die Zweifel, ob es Milei gelingt, seinen Reformkurs fortzusetzen. Weiterhin sind in der unberechenbaren Innenpolitik Argentiniens jederzeit Rückschläge möglich.

    Auch mit dem positiven Senatsentscheid ist Milei vom rettenden Ufer noch weit entfernt. Ein Ende der Rezession ist nicht in Sicht. Die Wirtschaft wird dieses Jahr voraussichtlich zwischen 2 und 4 Prozent schrumpfen. Die Industrieproduktion ist seit Jahresbeginn um 20 Prozent eingebrochen, die Bauwirtschaft um 40 Prozent. Die nach zwei Dürrejahren erwartete Rekordernte dürfte die Rezession etwas abmildern.

    Die Regierung hofft, dass in- und ausländische Unternehmen mit ihren Investitionen einen Wachstumsschub auslösen werden. Argentinien verfügt über grosse Rohstoffvorkommen wie Kupfer und Lithium, die für die weltweite Energiewende wichtig sind. Das Land besitzt zudem eines der grössten Erdgasvorkommen der Welt. Auch die Landwirtschaft ist international konkurrenzfähig. Präsident Milei will ausländischen Investoren erstmals erlauben, Agrarland zu kaufen.

    Vor allem möchte die Regierung die Argentinier selbst dazu bewegen, ihre hohen Dollarbestände zu investieren. Dazu müssen aber die Kapitalverkehrskontrollen und das staatlich regulierte Wechselkurssystem beendet werden. Nur wenn Investoren ihre Kapitalerträge uneingeschränkt abziehen können, werden sie bereit sein, in Argentinien zu investieren."

    https://www.nzz.ch/wir...

  3. Susanna Sandvoss
    Susanna Sandvoss · vor 19 Tagen

    Das ist aber die sehr einseitige Sicht von jemanden, dem es doch sehr gut zu gehen scheint. Die Menschen sollen doch auf die Felder gehen und den Mais suchen und sammeln der liegen geblieben ist, dann hungern sie auch nicht, finde ich extrem herablassend.

    1. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 19 Tagen · bearbeitet vor 19 Tagen

      Er hat nicht gesagt, dass die Menschen auf die Felder gehen sollen. Er sagte, sie gehen noch nicht auf die Felder um den Mais zu suchen, der liegen geblieben ist. Es also im Land noch nicht wieder Hunger gibt. Und um diesen Hunger zu vermeiden muß es endlich eine andere Politik geben. Die die Industrie und die Landwirtschaft endlich wieder wachsen läßt und allgemeinen Wohlstand bringt. Nicht nur für die korrupte Oberschicht ….

  4. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor 20 Tagen

    Und hier eine Analyse, was der von Milei angestrebte Ab- und Umbau für die Mehrheit der Bevölkerung bedeutet:

    "Argentinien wird umgebaut – mit aller Gewalt. Nach einem Dekret mit 336 Maßnahmen folgte ein Gesetz mit 664 Artikeln. Parlamentarische Zustimmung gab es jedoch nur für einen Teil des Pakets. Mileis brachiale Strategie wird unabsehbare Folgen haben."
    https://monde-diplomat...

    Milei ist zwar gegen die Peronisten, die abgewirtschaft haben, aber relativiert die Verbrechen der Militärdiktatur. Ein typischer diktaturaffiner Neoliberaler.

    1. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 20 Tagen

      Möglich. Wir werden sehen ….. Es scheint mir noch zu früh für die Schubladen.

      Hier ein interessantes Detail - der gezähmte Mann?
      " Er änderte ein Dekret seines konservativen Vorvorgängers Mauricio Macri, das verhindern sollte, dass der Präsident Verwandte für Kabinettsposten nominiert.

      Nachdem er das Dekret 93/2018 für ungültig erklärte hatte, machte er genau das: Er ernannte seine Schwester Karina Elizabeth Milei zur Generalsekretärin seiner Regierung. Niemand konnte ahnen, dass die 52-jährige Karina in sechs Monaten zur mächtigsten Figur nicht nur in seiner Regierung, sondern in der Politik allgemein werden sollte.

      Inzwischen ist Mileis zwei Jahre jüngere Schwester als engste Vertraute der entscheidende Gatekeeper für Milei geworden. Sie entscheidet darüber, wer mit Milei sprechen darf und wer nicht. Sie soll alle Vorlagen und Gesetzestexte lesen, bevor Milei sie weiterleitet. Sie kontrolliert Mileis Partei La Libertad Avanza (LLA) – Die Freiheit schreitet voran – und deren Finanzen.

      Dabei ist sie überraschend erfolgreich: Sie hat entscheidend daran mitgearbeitet, dass das umfassende Reformprogramm für Staat und Wirtschaft letzte Woche vom Abgeordnetenhaus angenommen wurde, obwohl die Regierung dort nur eine Minderheit der Sitze hat. Bei Themen der Verwaltung, der Energie, der Wirtschaft und der Finanzen kann Milei nun am Kongress vorbei für ein Jahr per Dekret regieren, falls der Senat dieser Ermächtigung auch zustimmt.

      Als das Programm nach einer nächtelangen Sitzung in einer Kampfabstimmung angenommen wurde, klatschte Karina Milei von einer Loge im Kongress aus Beifall, wie eine Monarchin. An ihrer Seite sass Innenminister Guillermo Francos, der die Beziehungen zu den Provinzgouverneuren pflegt. Das Signal war klar: Karina ist zur wichtigsten Strippenzieherin der Regierung im Kongress geworden.

      Anders als vor drei Monaten, als das Reformpaket am Widerstand der Legislative gescheitert war, war Karina Milei jetzt bei den Verhandlungen anwesend. Sie wirkte als Garantin dafür, dass Milei – der den Prozess schweigend und nicht wie zuvor schimpfend begleitete – hinter den Abmachungen stehen und nicht wieder alles hinwerfen würde, wie er dies im Februar getan hatte."
      https://www.nzz.ch/int...

    2. Bernd Bauche
      Bernd Bauche · vor 9 Tagen

      Lieber Herr Engelberg,

      ich habe stets Probleme mit dem Begriff "Neoliberalismus", der ja wohl auch von Ihnen nicht in dem Sinne, in dem er in den 30er Jahren mal eingeführt worden war, benutzt wird - die Wissenschaftler, die im akademische Diskurs damit gemeint sind (Rüstow, Hayek, Mises, Friedman etc.) haben höchst unterschiedliche Ideen zur Regulierung der Wirtschaft gehabt und sind ganz überwiegend sicher nicht diktatur-affin gewesen. Von daher bin ich mir nicht sicher, was Sie mit dem letzten Satz Ihres Kommentars eigentlich sagen möchten? Das der Faschismus die logische Konsequenz des Kapitalismus ist?

    3. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor 9 Tagen

      @Bernd Bauche Doch, doch sie waren und sind diktaturaffin. Von Pinochet bis zu den heutigen Rechtsextremen - überall sind sie dabei.

      Vieles wird in den Texten dieses Pick erklärt: https://forum.eu/zeitg...

      Hier Neues zu Milei:
      https://www.fr.de/wirt...

    4. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 8 Tagen · bearbeitet vor 8 Tagen

      @Achim Engelberg Das ist so, als würde ich sagen, "die Linken" sind noch viel diktaturaffiner - von Lenin über Stalin und Mao bis zum heutigen Kuba oder Venezuela, gar Rußland. Überall bilden oder stützen sie Diktaturen/Diktatoren. Die Argumentation auf dieser Ebene ist m.E. ein deutlich Signal für Ideologie am Werk …..

    5. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor 8 Tagen

      @Thomas Wahl Erstens ging es hier um den Neoliberalismus.

      Zweitens gibt es auch eine diktaturaffine Linke, was man auch an meinen Picks sehen kann. Hier ein Beispiel vom letzten Freitag:
      https://forum.eu/dashb...

      Allerdings würde ich das jetzige Venezuela oder Russland nicht als linke Staaten bezeichnen.

      Allerdings gibt es ein häufiges Muster bei Linken, wenn sie einen Diktator unterstützten, dass sie danach erklärten, sie haben sich geirrt. Bei Ernst Bloch war das der Fall, aber auch bei vielen späteren Dissidenten.

      Hayek dagegen besuchte 2 mal Chile und fand Pinochet gut. Einen vergleichbaren Fall kenne ich bei Linken nicht.

      Und das zieht sich bei Neoliberalen durch. Röpcke zum Beispiel diffarmierte schon in den 1940er Jahren die Arbeiterbewegung, die er als "Barbaren-Invasion aus dem Schoße des Volkes" bezeichnete; eine Gestalt wie Ludwig von Mises regte Margot Thatcher, die Gewerkschaftsbewegung zu zerschlagen.

    6. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 8 Tagen

      @Achim Engelberg Ja, natürlich ging es um den Neoliberalismus, der angeblich komplett diktaturaffin ist. Das es auch Neoliberale gibt, die mit Diktaturen kooperierten, ist klar. Venezuela und Rußland mögen keine linken Staaten sein - aber linke sympathisieren mit ihnen oder haben es zumindest getan. Ja, einige Linke haben ihre Fehler bekannt (und wurden dafür von ihren Genossen gebrnntmarkt), sehr viel mehr überhaupt nicht. Und das Hayek 2x in Chile war, ist kein Beleg für das ganze, was Du als "Neoliberalismus" bezeichnest. Und vergleichsweise findest Du das auch links eben sehr verbreitet. Arbeiterbewegungen wurden unterdrückt, Gewerkschaften zerschlagen. Allzu viele Linke wollten den Arbeitenden und Unterdrückten mit Gewalt zu ihrem Glück verhelfen. Leider …..

      Vielleicht solltest Du versuchen, Neoliberalisten ebenso differenziert und verständnisvoll zu analysieren, wie linke Bewegungen? Neoliberale sind i.d.R. genau wie Linke Menschen, die die Welt verbessern wollen mit ihren Ideen. Was oft nach hinten losgeht. Ideologie beginnt dann bei abnehmender Distanz zu den eigenen Ideen und deren Umsetzung.

    7. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor 8 Tagen

      @Thomas Wahl Das hieße Bewegungen, die einen Sozialstaat ermöglichen, mit denen, die ihn zerstören, verständnisvoll zu kommentieren.

      Die Neoliberalen sind jedoch abzulehnen. Heute gibt es eine neue Studie dazu: https://www.ipg-journa...

    8. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 8 Tagen

      @Achim Engelberg Weder wollen Neoliberale pauschal den Sozialstaat abschaffen noch haben Linke pauschal Sozialstaaten ermöglicht. Und Milei wird von vielen als Medizin gesehen, gegen eine Krankheit, die u.a. von Linken verursacht ist. Dafür wurde er gewählt und deswegen hat er immer noch große Zustimmung. Die Linken schreien nun statt zu lernen, wie üblich, haltet den Dieb. Dabei ist in Argentinien kaum noch was an Sozialstaat abzubauen. Was die vielen Proteste schon vor Milei ja auch belegen.

    9. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor 8 Tagen

      @Thomas Wahl Wo haben Neoliberale nicht den Sozialstaat abgebaut?

      Wo ist ein Sozialstaat ohne starke linke Bewegungen entstanden?

      Die soziale Krise wird Milei, der mit dreisten Lügen an die Macht gekommen ist, verschlimmern wie die etwas gemäßigteren Neoliberalen zuvor. Nein, Linke haben das nicht verursacht. Oder wann haben denn Linke in Argentinien die Wirtschaftspolitik gemacht?

    10. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor 8 Tagen

      @Achim Engelberg Wo haben denn Neoliberale z.B. in Westeuropa den Sozialstaat abgebaut? In D ist er so ziemlich auf Langzeithoch. Wenn auch nicht das, was Linke immer wieder versprochen haben und in ihrem eigenen Herrschaftsgebieten nie erreichten. In Deutschland waren es Bismarck und Adenauer - sicher auch angesichts linker Bewegungen - die mit der kapitalistischen Wirtschaftsordnung und den Liberalen den Sozialstaat aufgebaut haben. Das Linke im Kapitalismus immer auf die Erhöhung der Sozialausgaben gedrängt haben, das bezweifelt ja keiner. Ja, Sozialstaaten entstanden in wohlhabenden kapitalistischen Staaten unter demokratischen Strukturen unter Beteiligung vielfältiger Kräfte. Das Bemühen der Linken sich da das Primat unter den sozialen Bewegungen zu zuschreiben, ist zwar verständlich aber falsch.

      Da wo die Linken dann das Primat hatten, im Ostblock, in Kuba, China, Korea, Nicaragua und wohl auch in Chile haben sie es meist gründlich vergeigt.

      Was Argentinien betrifft, Peronismus und Kirchner würde ich nicht als gemäßigte Neoliberale bezeichnen - das ist einfach eine ad hoc Unterstellung. Sie waren im Verbund mit den Gewerkschaften eher Links/Sozialdemokratisch, hatten wohl auch Elemente des nationalen Ständestaat und bauten den Wohlfahrtsstaat auf. Man kann natürlich alles was nicht dem orthodoxen Linkssein entspricht als Neoliberal betiteln. Hat aber dann mit Analyse wenig zu tun. Ist eher ein Fall von die anderen waren es …..

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