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Zotige Witze und Sexualität – unbekannte Zeilen von Anne Frank entdeckt
Journalist und Autor
Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Politische Wissenschaft, Journalistik und Kriminologie studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, als Redakteur bei ZEIT Online und P.M. History gearbeitet und als selbstständiger Journalist für ZEIT, PM, PM History, Stern, Spiegel Geschichte, G/Geschichte, Geo Epoche und andere Medien. Hat über Piraterie auf dem Mittelmeer promoviert. Die Doktorarbeit erschien 2018 bei edition lumiere.
Hauke Friederichs interessiert sich für Krisen und Konflikte, Armeen und Rüstung, Kriminologie und Verbrechensbekämpfung und viele andere Themen. Bei S. Fischer veröffentliche er 2018 gemeinsam mit Rüdiger Barth "Die Totengräber". Ein Buch über die letzten Tage der Weimarer Republik. Danach folgte 2019 "Funkenflug" über den Beginn des Zweiten Weltkriegs. Am 15. März 2021 erscheint "Das Wunder von Dünkirchen" im Aufbau-Verlag. Es beschreibt die Rettung von mehr als 300.000 Soldaten der Alliierten während der deutschen Westoffensive 1940.
Hinter braunem Packpapier liegen unbekannte Zeilen. Anne Frank hat wohl selbst zwei Seiten ihres Tagebuches verklebt, um sie unlesbar zu machen. Die 13-Jährige, Tochter einer jüdischen Familie, lebt damals in Amsterdam versteckt in einem Hinterhaus. Ihr Tagebuch wird sie später weltberühmt machen. Am 28. September 1942 notierte sie zotige Sprüche und eine kurze Passage über Sexualität in ihrem Tagebuch: über Aufklärung und Prostitution.
Auf Seite 78 habe sie „geschmiert“, notierte Anne Frank. So berichtet es die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Sie nutzt also den Platz für „derbe Witze“ wie: „Wissen Sie, wozu die deutschen Wehrmachtsmädchen in den Niederlanden sind? Als Matratzen für die Soldaten.“
Die Anne Frank Stiftung hat die verklebten Seiten mit digitaler Fototechnik wieder lesbar gemacht. Die Forschung über die Familie Frank bringt der Fund nicht weiter.
„Die Texte sagen uns nicht wirklich etwas Neues über Anne Frank“, sagt der Direktor der Stiftung, Ronald Leopold, der FAZ. „Sie ist ein 13-jähriges Mädchen in der Pubertät.“
Über Sexualität hat Anne Frank auch auf anderen Seiten ihres Tagebuchs geschrieben. Ihr Stil zeigt die beginnende Schriftstellerin. Denn das wollte die Jugendliche später, nach dem Krieg, werden. Sie plante einen Roman über das Hinterhaus an der Prinsengracht, das ihrer Familie und Bekannten als Zufluchtsort diente.
Quelle: Spiegel Online Bild: DPA/ Anne Frank-F... spiegel.de
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