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Studium der Philosophie und Germanistik an der University of Chicago, davor Geistesgeschichte, Literatur und politische Philosophie in Paris, Berlin und Wien.
Wir gieren nach Neuem. War das schon immer so?
Der Modernismus – als Sammelbegriff für verschiedene Kunstströmungen, die von ca. 1900-1930 die politischen und technologischen Umbrüche der Zeit ästhetisch rezipierten – gilt oft als Beginn einer neuen Würdigung der Neuigkeit als solcher.
Das Alte galt spätestens seit 1918 als prinzipiell verdächtig, das Neue und immer Neueste war gefragt, in der Kunst zuerst und dann in allen anderen Lebensbereichen. Kein Begriff fasst dieses Programm zu präzise zusammen wie der Aufruf des großen Dichters Ezra Pound – "Make It New!" – Mach es neu.
Die Ironie an der Sache, hier brillant aufgezeigt: Nichts ist in Wahrheit älter. Den Aufruf hat Pound konfuzianischen Texten des chinesischen Mittelalters entnommen und ihm, in seiner eigenen Übersetzung, paulinisch-christliche Theologie und faschistisch-revolutionäre Bedeutungsschichten beigemischt; antike, zyklische Geschichtsvorstellungen mit linear-progressiven Modellen verbunden.
All dies ging in der Rezeption sehr schnell verloren: Was noch 1934 selbst für T. S. Eliot eine zu obskure Referenz war, entwickelte sich kurze Zeit später zum programmatischen Schlagwort.
Dennoch,
With this history, running from ancient China to Fascist Italy and back in place, Make It New can be seen to imply a complete history of the concept of novelty.
Quelle: Michael North Bild: Wikimedia Commons EN guernicamag.com
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