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Kurator'in für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Forum dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Schon vor gut einer Woche, also am 9. Mai, hat die F.A.Z. diesen ausführlichen und sehr lesenwerten Beitrag von Dietmar Neutatz gedruckt. Darin geht der Freiburger Osteuropahistoriker der Frage nach, wie der Kreml in den vergangenen zehn Jahren die Erinnerung an die Geschichte Russlands geformt hat, wobei man präziser von einer Verformung oder Überformung schreiben sollte.
Seit der Gründung der Russischen Militärhistorischen Gesellschaft durch einen Erlass des Präsidenten Putin im Dezember 2012 ist rein gar nichts dem Zufall überlassen worden. Seither wird in Museen, Ausstellungen und Schulen die Geschichte so erzählt, wie man sich das im Kreml vorstellt: als eine patriotische Erfolgsstory eines Volkes, das sich in großen wie kleinen Fragen einig ist. Geradezu strategisch und oft nicht ungeschickt lässt man dazu in Filmen und Publikationen eingängige Geschichtsbilder produzieren.
Dietmar Neutatz zeigt, wie das Land sich in seinen Mythen und seiner geschichtspolitischen Ideologie einbunkert. So gesehen war das Verbot von Memorial früh absehbar. Mit Widersprüchen, Zwischentönen oder auch nur leisen kritischen Anmerkungen zur eigenen Geschichte kann das Regime um Putin nichts anfangen. Man fragt sich erschüttert: Wie wird Russland da wieder rauskommen? Auch im besten Falle dürfte es Jahrzehnte dauern. Denn Legenden verselbständigen sich und lassen sich nicht mal eben wieder einfangen. Ein nüchterner Text mit Gruselfaktor.
Quelle: Dietmar Neutatz Bild: dpa zeitung.faz.net
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Eine gute Empfehlung, habe den FAZ-Artikel erst heute gelesen.
Die militärischen Erfolge aus der Geschichte werden beliebig uminterpretiert, in guten wie in schlechten Zeiten. So, wie wir es jetzt im Krieg sehen.
Ein weiterer Punkt mit völkerrechtlichem Bezug, der im Artikel nicht erwähnt ist, aber die Geschichtspropaganda stark beeinflusst:
Die UdSSR-Rechtsnachfolge wurde auf internationaler Ebene nie sauber geklärt. Hierzu habe ich gepiqt: www.piqd.de/users/nnn.... , da diese Frage mittlerweile auch das Gedenken an die Toten des Zweiten Weltkriegs betrifft. Zudem wird die Wahrnehmung historischer Ereignisse in Deutschland häufig durch vereinfachende Darstellung in den Medien verzerrt, wie an Beispielen gezeigt wird.
Ein im Artikel zitierter Spruch Putins sagt, dass der Sieg durch die Einigkeit und ehrliche Brüderschaft aller Völker der UdSSR erreicht wurde. Das ist tatsächlich korrekt.
Mein Diplomvater und ein weiterer Mentor waren ukrainische Juden, die als Offiziere der Sowjetarmee bis nach Deutschland gingen.
Allein schon aus diesen Gründen hätte die Ukraine niemals überfallen werden dürfen. Das ist außerdem eklatant verfassungswidrig, denn Artikel 67 besagt: „Die Russländische Föderation ehrt die Erinnerung an die Verteidiger des Vaterlandes …“. Die Ukraine verlor einen wesentlich größeren Teil ihrer Menschen als Russland, die Partisanenbewegung war sehr viel ausgeprägter.
Ja erschütternd. Allerdings zeigt die deutsche Nachkriegszeit wie es anders geht wie man rauskommen kann. auch wenn sie vielleicht gerade auch zeigt wie einige Mythen sich tatsächlich lange halten?