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Zeit und Geschichte

Werkstatt der Erinnerung – Zeitzeugen erzählen Geschichte

Hauke Friederichs
Journalist und Autor
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Hauke FriederichsSonntag, 12.03.2017

Deutschland 1933. Die Nationalsozialisten erhalten die Macht in Deutschland – und beginnen die Diktatur und ihre Verfolgungssystem aufzubauen. Für die Familie von Hedwig Feher beginnt eine schwierige, eine gefährliche Zeit. Ihr Vater, angestellt bei der Stadt Hamburg, verliert seinen Posten in der Verwaltung. Er ist Jude.

Hedwig Eher kommt 1922 als erste zur Welt, neun Geschwister folgen. Ihre Geschichte hat sie der Werkstatt der Erinnerung, der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg erzählt. Aus ihren Erzählungen und den Auszügen aus 17 anderen Interviews, die Linde Apel mit in Deutschland geborenen Israelis geführt hat, entstand ein besonderes Oral-History-Projekt: Jeckes. In Deutschland geborene Israelis erinnern sich

Hedwig Fehers Lebensgeschichte ist fesselnd. Ihr Vater stammt aus Pressburg, seine Familie ist wohlhabend, die Vorfahren der Mutter sind Handwerker aus Galizien. Die Fehers wollen, um 1923 in die Vereinigten Staaten auswandern, über der Hamburger Hafen. Doch hier bleiben sie als der Vater eine Anstellung bei der Finanzdeputation erhält. Die Familie besitzt die tschechoslowakische Staatsangehörigkeit. 1936 müssen die Fehers innerhalb von drei Tagen Hamburg verlassen. Sie ziehen nach Pressburg. Als im März 1939 die Slowakei entsteht, ein formal unabhängiger Satellitenstaat des nationalsozialistischen Deutschlands, beginnt dort die Judenverfolgung. 

1941 muss die Familie in das Arbeitslager Sered ziehen, das sich bald in ein KZ verwandelte. Im August 1944 können die Fehers mit dem Slowakischen Nationalaufstand das Lager verlassen. Die Familienmitglieder tauchen  unter, kaufen sich gefälschte Pässe. Doch Ende 1944 werden sie denunziert und erneut in das Lager Sered deportiert. Im Januar 1945 wird Hedwig Feher mit einem Transport nach Theresienstadt gebracht. Dort erkrankt sie ernsthaft, hat aber Glück: Soldaten der vorrückenden Roten Armee befreien sie. Sie immigriert später nach Israel.

Werkstatt der Erinnerung – Zeitzeugen erzählen Geschichte

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