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Kurator'in für: Flucht und Einwanderung Literatur Fundstücke Zeit und Geschichte
Dissertation über John Berger (Dr. phil.). Seine Essays und Interviews, seine Reportagen und Rezensionen erscheinen u. a. in Neue Zürcher Zeitung, Blätter für deutsche und internationale Politik, Sinn und Form, Jacobin und Lettre International. Als Historiker wertet er den in der Berliner Staatsbibliothek vorliegenden Nachlass seines Vaters aus. So erschienen »Die Bismarcks. Eine preußische Familiensaga vom Mittelalter bis heute« (2010, zusammen mit Ernst Engelberg) oder die von ihm herausgegebene Neuedition von Ernst Engelbergs »Bismarck. Sturm über Europa« (2014). Als Buchautor publizierte er zuletzt das literarische Sachbuch »An den Rändern Europas« (2021).
Der Artikel ist ein Unpiqd - ein Beispiel für viele schlechte Beiträge zum Thema.
In seinem richtungsweisenden Zeitalter der Extreme schrieb Eric Hobsbawm, die Oktoberrevolution hatte ein stärkeres Echo als die Französische Revolution. „Zwar ist mittlerweile deutlich geworden, dass die Ideen der Französischen Revolution die des Bolschewismus überlebt haben, aber die faktischen Auswirkungen von 1917 waren bei weitem größer als die von 1789.“
Und immer noch ist kein Ende in Sicht: Auf den Tag genau 100 Jahre nach Beginn der Oktoberrevolution endet der Parteitag in China. Xi Jinping erwähnte in seiner Abschlussrede zwar 18 mal Marx, allerdings hat seine Partei weit mehr gemein mit Lenins Partei neuen Typus als mit der von Marx mitgegründeten SPD. Und wie die Bolschewiken vor 100 Jahren eine Initialrevolution schaffen wollten, die die Welt verändert, will China ein Gegenmodell zum Westen schaffen (für mich ein ziemlich gruseliges), das bis 2049 – zum 100. Jahrestag ihrer Revolution – führend sein soll.
Der antirevolutionäre Zeitgeist, der viele Beiträge durchweht, verkennt die Notwendigkeit von Revolutionen. Für Bismarck waren die gegebenen Verhältnisse „eingealterte Revolutionen“. Deshalb riet er dem russischen Zaren lieber eine Revolution zu machen als eine zu erleiden. Und Kissinger nannte den Preußen in Bezug auf die russische Revolution einen „weißen Revolutionär“.
Einen solchen gab es in den Reihen der Weißen nicht. „Die Hauptursache ihres Scheitern aber war ihr Widerwille, die Bauernrevolution auf dem Lande zu akzeptieren.“ So argumentiert der renommierte Orlando Figes.
Gefährlich ist die Verkennung der Oktoberrevolution, da deren Ursachen aktuell sind: Soziale Ungleichheiten, Kriege, imperiale Überdehnungen. Keines ist gelöst, neue sind dazugekommen. Wie charakterisierte Lenin eine revolutionäre Situation, die er vor 100 Jahren gekommen sah?
Eine revolutionäre Situation gibt es dann, wenn die oben nicht mehr können und die unten nicht mehr wollen.
Klingt aktuell, oder?
Quelle: Sven Felix Kellerhoff Bild: commons.wikimedia... welt.de
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Vielen Dank für den Unpiq und die Einordnung dieses Phänomens - mir ist auch aufgefallen, dass es bis auf wenige Ausnahmen (wie den von Antje Schrupp vorgestellten Artikel) überraschend viele schlechte Texte zu dem Thema gibt. Ich habe den Eindruck, dass viele dieser Autoren sich gar nicht richtig für das Thema Interessieren, fast so, als sei es "gegessen" oder "unwichtig". Ich habe eher die amerikanische und englische Diskussion diesbezüglich im Blick und da ist es meines Erachtens sehr ähnlich. Ich glaube, dass dahinter immer noch Berührungsängsten mit der sowjetischen Ideologie stecken könnten. Man hat fast ein ganzes Jahrhundert zwei diametral entgegengesetzte Blicke auf die Welt gehabt, komplett mit unterschiedlichen Wahrheiten und allem, und die eine Seite hat verloren, deswegen scheint es schwer, ihr wirklich Beachtung zu schenken oder sie auch nur richtig ernst zu nehmen. Und ich bin ganz Ihrer Meinung, dass dieser blinde Fleck überhaupt nicht ungefährlich ist.
Ja, stimmt, es gibt viele schlechte Texte dazu zur Zeit. Die Idee, ein Thema zu "unpiqem" ist lustig. Hier ist trotzdem noch ein richtig guter Text zu 1918 :)) http://taz.de/100-Jahr...