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Zeit und Geschichte

Unpiq: Die Geschichtsvergessenen als Geschichtenerzähler – Journalismus in seiner Verwirrnis

Achim Engelberg
schreibt, kuratiert, gibt heraus
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Achim EngelbergMontag, 11.02.2019
Fakten, Fakten, Fakten, tönt es. Nun meldet sich der Leiter der Nannen-Schule zu Wort:

Es ist, veralteten Handbüchern zum Trotz, einfach nicht zulässig, zwei Personen zu einer verschmelzen zu lassen. Oder ein knackiges Zitat, das leider jemand anderes gesagt hat, meiner Hauptperson in den Mund zu legen, auch wenn sie es genau so hätte sagen können. Oder als Erzähler so zu tun, als wüsste ich, was jemand in einem bestimmten Moment denkt und fühlt.

Nicht alles hier ist falsch, aber dieser einseitige Feldwebelton macht alles falsch.

Da das wirre Umschwenken mit dem Auffliegen des talentierten Blenders im SPIEGEL begann, sei an eine legendäre Reporterin des Magazins erinnert. Vor wenigen Monaten, im Oktober 2018, feierten viele sie zu ihrem 80. Geburtstag für das, was heute viele verdammen. Ein Beispiel:

Marie-Luise Scherer ist eine auktoriale Reporterin. Sie weiß alles über die Personen, die sie journalistisch begleitet. Sie dringt in die Köpfe und Herzen ihrer Protagonisten und erdreistet sich zu erzählen, was sie dort findet.

Man lese DIE HUNDEGRENZE, eine Titelgeschichte über die deutsch-deutsche Teilung, mit der sich auch Nachgeborene dieser Zeit annähern können. Das kann man von den ausgemusterten Klischeegeschichten nicht sagen. Doch beide nutzen ge- und erfundene Elemente. Wie auch der abgebildete Hemingway – in seinen Stories wie in seinen Depeschen.

Wer diese von Georg Brunold herausgegebene Weltgeschichte in Reportagen liest, erkennt, dass man mit schnellen Forderungen, was man nicht mehr machen kann, nicht weiterkommt. Wer die Historie der Reportage nicht kennt, wird diese nicht weiterentwickeln können.

Gespannt bin ich, wie Heribert Prantl von der SZ-Chefredaktion reagiert, denn für März ist seine Fortsetzung eines Klassikers von Egon Erwin Kisch angekündigt, eines Journalisten, der fiktive Elemente verwendete und das bei anderen gegebenenfalls lobte. 

Erinnert diese "Debatte" nicht an eine unter noch nicht trockenen Alkoholikern, die nun jeden Wein verteufeln?

Unpiq: Die Geschichtsvergessenen als Geschichtenerzähler – Journalismus in seiner Verwirrnis

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Kommentare 2
  1. Frederik Fischer
    Frederik Fischer · vor fast 6 Jahre

    Mich wundert sehr, dass Ryszard Kapuscinski im deutschen Diskurs bislang völlig unerwähnt blieb. Täusche ich mich da?
    https://en.wikipedia.o...

    1. Achim Engelberg
      Achim Engelberg · vor fast 6 Jahre

      Ich glaube nicht, obwohl an seinem Werk vieles diskutiert werden könnte.

      Wenn Kapuscinski Treffen mit geschichtlichen Größen wie Che Guevara erfindet, lehne ich das ab.

      Wenn er Szenen rafft, ist es zumindest eine Methode, die alt ist und ohne die er wahrscheinlich nicht so viele Leser mit der Dritten Welt bekannt gemacht hätte.

      Das er manchmal einiges erfunden hat, war vielen klar. Manchmal legte er auch Fährten, so in MEINE REISEN MIT HERODOT.

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