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Kurator'in für: Pop und Kultur Zeit und Geschichte Fundstücke
Fabian Peltsch interessiert sich für globale Popkultur-Perspektiven jenseits von World-Music-Klischees. Er ist Redakteur bei Table.Media in der China-Redaktion und schreibt daneben regelmäßig für Rolling Stone, Musikexpress, Mint, Fluter und die Welt.
In den 80er-Jahren griff im Westen die Japan-Angst um sich. "Europa kommt unter die Räder" titelte der Spiegel 1980. Japans Arbeiter seien "so diszipliniert wie die Roboter", ihre Produkte "überschwemmen die Weltmärkte." "Die fressen uns auf mit Haut und Haaren," klagte Henry Ford II, als Toyota seine Firma rechts überholte.
Die Angst vor der "gelben Gefahr" schlug sich auch filmisch nieder: Blade Runner ist mit seiner japanischen Hochhausreklame nur eine von vielen Dystopien, die damals lustvoll auf der Furcht vor der japanischen Weltherrschaft herumritten. Die Japaner werden "selbstbewusster und arroganter", urteilte Tiziano Terzani 1987. Alles erstaunliche Parallelen zu der Art, wie heute über China berichtet wird, vom Vorwurf, den Westen nur zu kopieren bis hin zur ameisenartigen Gesellschaft, der man zwar moralisch überlegen sei, mit der man es aber gerade deswegen nicht aufnehmen könne. "Tod durch China" heißt nicht umsonst der Bestseller, dem Peter Navarro seinen Posten als US-Handelsberater verdankt.
Dabei gab es schon damals, lange bevor Japan in eine (teils hämisch kommentierte) Rezession rutschte, auch ausgewogene Stimmen. Besonders beeindruckend ist ein Text des Futurologen Alvin Toffler, der 1982 die "unüberwindliche, arbeitsbesessene, monolithische Gesellschaft Japans" als "Karikatur" entlarvte:
Das neue Bild von Japan als einem unbesiegbaren Superstaat ist allzu simpel und zudem gefährlich. Denn der Mythos vom japanischen Superstaat heizt das Schlimmste in uns an - Ultranationalismus und Militarismus in Japan sowie einen neuen Rassismus in den USA und Westeuropa.
Viele Prophezeiungen über die Japan-Gefahr wirken aus heutiger Sicht geradezu hysterisch. Nicht nur für Journalisten hält Tofflers Text deshalb eine wichtige Lektion bereit: "Wir würden besser daran tun, uns auf den historischen Wandel vorzubereiten, als den Tod unserer Industrien irgendeinem mythischen Japan anzulasten. Niemand hat ein gebrauchsfertiges Modell der Zukunft."
Quelle: Alvin Toffler Bild: Spiegel spiegel.de
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