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Zeit und Geschichte

Leben wir in einer vorrevolutionären Zeit? – Protestforscher antworten

Achim Engelberg
schreibt, kuratiert, gibt heraus
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Achim EngelbergMittwoch, 19.02.2020

Dieser Artikel vertieft Beobachtungen und Gedanken dieses Beitrags, den ich vor einigen Wochen empfahl und der das Jahr 2019 als eines der Proteste deutete: Von Chile bis Libanon, von Hongkong bis Frankreich.

Juliane Metzker und Benjamin Fuchs befragen nun fünf markante Protestforscher, die unterschiedliche Kontinente und Regionen von Europa bis Lateinamerika, vom Nahen Osten bis Nordafrika untersuchen.

Gemeinsamkeiten werden analysiert:

1. Die Protestierenden wehren sich gegen Ausbeutung

2. »Wir gegen die da oben«

3. Führerlose Proteste sind im Trend

4. Proteste breiten sich schneller aus

Gleichzeitig beurteilen sie, was auf uns zukommen könnte.

Einige Aussagen, die im Beitrag vertieft werden:

Sérgio Costa vom Lateinamerika-Institut:

Es ist wird nicht die Demokratie an sich infrage gestellt, sondern die Art der Demokratie, die wir kennen, die zu eng und zu engstirnig verfasst scheint.

Sabine Kurtenbach vom Institut für Lateinamerika-Studien Hamburg:

Es ist eine Kombination von Ungleichheit, Misstrauen in Institutionen und Gewalt, an der sich der Protest entzündet. Es gibt unterschiedliche länderspezifische Auslöser, aber aus meiner Sicht hat der Widerstand insgesamt diesen strukturellen Hintergrund.

Ilyas Saliba vom Wissenschaftszentrum für Sozialforschung Berlin:

Die berühmte Trias im Arabischen Frühling lautete: Brot, Würde, Freiheit. Würde war einerseits ökonomisch orientiert in dem Sinne, dass es darum geht, sich Brot und Obdach leisten zu können und ein Leben mit Perspektive zu haben, aber auch um die Freiheit von Repression und Polizeiwillkür. Das sind politische Forderungen und nicht rein ökonomische.

Nichts deutet darauf hin, dass die Proteste, die sich schnell über den Globus ausbreiteten, ebenso rasch wieder verschwinden.

Mit Blick auf die Geschichte wird verglichen und etliches noch für zu leicht befunden. Die Demonstrationen und Bewegungen in den 1980er, etwa die gegen Nuklearwaffen, mobilisierten größere Massen.

Aber die Aufgaben heute sind enorm und wahrscheinlich nur langfristig zu lösen. Geht es doch nicht nur um Umverteilung innerhalb der Nationen, sondern auch in globaler Hinsicht.

Hier kann nicht nur etwas um- oder angebaut werden, sondern die Fundamente müssten verändert werden. Solche entschiedenen wie notwendigen Umbrüche müssen, wenn sie erfolgreich sind, internationale Abkommen brechen und neue etablieren. Sie sind revolutionär oder gar nicht.

Juliane Metzker und Benjamin Fuchs kommen zu einem bescheidenen, aber optimistisch stimmenden Fazit:

In ihren aktuellen Protesten emanzipieren sich die Menschen von einer der stärksten Folgen des globalisierten Neoliberalismus – der zunehmenden Isolation des einzelnen Menschen. Wer zusammenkommt und ein Kollektiv bildet, setzt schon damit ein Zeichen. Die kollektive Erfahrung auf der Straße zeigt den Protestierenden: Es geht nicht nur einem Menschen allein so, man kämpft miteinander für ein gemeinsames Ziel. Nicht nur für eine Lösung für sich selbst, sondern für alle anderen.

Leben wir in einer vorrevolutionären Zeit? – Protestforscher antworten

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