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Zeit und Geschichte

Köln, 9. November 1992: "Arsch huh, Zäng ussenander!"

Dirk Liesemer
Autor und Journalist
Zum Kurator'innen-Profil
Dirk LiesemerDonnerstag, 09.11.2017

Es war eines der wichtigsten Konzerte der jüngeren deutschen Geschichte: An diesem Tag vor 25 Jahren traten auf dem Kölner Chlodwigsplatz die bekanntesten Musiker der Stadt auf, darunter Bap, Höhner, Bläck Fööss. Es gab kein Sicherheitskonzept, und keine der Bands wusste, wie viele Menschen kommen würden und wie ihre ziemlich spontane Aktion überhaupt wahrgenommen würde. Doch sie wollten gegen rechtes Denken und Rechtsradikalismus protestieren. In Rostock-Lichtenhagen und Hoyerswerder hatte es bereits Angriffe auf die Heime von Flüchtlingen und ausländischen Vertragsarbeitern gegeben. Zugleich wurde im Bundestag über eine drastische Einschränkung des Asylrechts gestritten, die mit den Stimmen der nicht allzu oppositionellen SPD beschlossen werden sollte. Das Land veränderte sich. Nicht wenige Menschen verstanden auf einmal, warum Günter Grass mit der Wiedervereinigung haderte. Das Konzert war jedenfalls ein Erfolg, wurde in anderen Städten wiederholt und im Fernsehen übertragen - schade, dass sich davon kaum Aufnahmen im Netz finden. Wenig später wurden zudem teilweise kilometerlange Lichterketten veranstaltet. Aber es war nicht das Ende der Anschläge: Mölln und Solingen folgten noch. 

Übrigens gibt es die Seite Arsch huh, Zäng ussenander.

Köln, 9. November 1992: "Arsch huh, Zäng ussenander!"

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