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Kurator'in für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Forum dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Während sich Söder und Seehofer bereits jetzt darüber streiten, wer denn nun Schuld am absehbaren CSU-Wahldesaster sein wird, mahnte heute die CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer zu mehr Gelassenheit: Franz Josef Strauß würde keinen Pfifferling auf Umfragen geben. Doch wer war dieser Mann überhaupt? Wenige Politiker der Bundesrepublik haben so polarisiert wie Strauß. Man liebte oder man hasste ihn. Dazwischen gab es wenig Raum für Abwägungen. 1964 führte der Journalist Günter Gaus mit dem bayerischen Politiker ein ausführliches und unterhaltsames Interview in seiner legendären TV-Reihe "Zur Person". Ich finde, das Gespräch enthält - auch wenn es historisch gesehen einige Jahre zu früh entstand - etliche bemerkenswerte Aussagen, etwa zum Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944, zur Sozialdemokratie der Weimarer Zeit oder zur Frage, warum er nach dem Zweiten Weltkrieg nicht der Bayernpartei, sondern der CSU beigetreten ist. Nachvollziehbar wird an dieser Stelle, was Edmund Stoiber kürzlich im Bayernkurier geschrieben hat: Dass die Vereinnahmung von Franz Josef Strauß durch die AfD "eine bodenlose, geschichtsvergessene Unverschämtheit" ist.
Einige Jahre später, 1968, hat Gaus noch einmal Strauß in seiner Reihe "Zu Protokoll" gesprochen.
Quelle: youtube Bild: youtube youtube.com
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