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Zeit und Geschichte

Als die Briten die "Ur-Taliban" trafen

Emran Feroz
Journalist
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Emran FerozMontag, 24.05.2021

Ich stecke gerade mitten in der Abschlussphase meines nächsten Buches zum Afghanistan-Krieg und konnte im Laufe meiner Recherchen einige tolle Fundstücke ausgraben.

Ein gutes Beispiel hierfür ist dieser Spiegel-Text, der sich mit den Anglo-Afghanischen Kriegen befasst. 

Ganze drei Mal hat Großbritannien versucht, Afghanistan zu kolonialisieren. Selbst Winston Churchill reiste nach Afghanistan und hörte dort von jenen Rebellen, gegen die das Empire keine Chance hatte. Der Spiegel nennt sie hier "Ur-Taliban", und tatsächlich gibt es viele Parallelen zu dem, was in Afghanistan bis heute geschieht. 

Grund hierfür waren Männer wie Mullah Sartor Faqir, auch bekannt als Mullah Mastan, ein paschtunischer Stammesführer aus dem heute pakistanischen Swat-Tal, der einen Aufstand gegen die Kolonialisten anzettelte und von diesen als „verrückter Mullah“ bezeichnet wurde. 

Viele Afghanen betrachten Mullah Mastan allerdings bis heute als Helden, der sich gegen die Kolonialisten verteidigte. Gleichzeitig sollten wir uns allerdings auch die Frage stellen, was mit einem Mullah Mastan passiert wäre, wenn er in der heutigen Zeit gelebt hätte. Die Antwort: Wahrscheinlich wäre er von bewaffneten Drohnen und US-Spezialeinheiten gejagt worden. 

Als die Briten die "Ur-Taliban" trafen

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Kommentare 5
  1. Thomas Wahl
    Thomas Wahl · vor mehr als 3 Jahre

    Wahrscheinlich würde er auch Selbstmordattentate auf Mädchenschulen, auf politisch aktive Frauen und Andersdenkende oder ähnliches befehlen?

    1. Cornelia Gliem
      Cornelia Gliem · vor mehr als 3 Jahre

      Vielleicht würde er einfach wie DeGaulle sein Land befreien und erster Präsident werden?

    2. Thomas Wahl
      Thomas Wahl · vor mehr als 3 Jahre

      @Cornelia Gliem Das wäre möglich. Aber er muß ein ziemlich religiöser Fanatiker gewesen sein. Und in der Zeit als die Rote Armee vertrieben war, das Land also befreit, haben diese Fanatiker in Afghanistan unzählige Massaker gegen Andersgläubige und andere Stämme veranstaltet. 1992 kam es in Afghanistan erneut zum Bürgerkrieg. Die radikalislamischen Taliban ergriffen als Sieger 1996 die Macht in Kabul und riefen das „Islamische Emirat“ Afghanistanaus. Das Land wurde zu einem Gottesstaat: Musik, Sport, Bilder und Fernseher wurden verboten. Die meisten Schulen und Universitäten wurden geschlossen. Frauen konnten sich fortan nur in Ganzkörperverschleierung und männlicher Begleitung auf die Straße wagen. Man kann das sehr gut nachlesen bei: Taliban: Afghanistans Gotteskämpfer und der neue Krieg am Hindukusch (Beck'sche Reihe)
      von Ahmed Rashid

      Also die Wahrscheinlichkeit, dass Mullah Mastuna als Vorläufer der heutigen Taliban sich der Moderne geöffnet hätte und wie De Gaulle Präsident einer Republik geworden wäre, halte ich für gering. Nehmen wir nur das Mädchen Malala als Beispiel:
      https://de.wikipedia.o...

  2. Achim Engelberg
    Achim Engelberg · vor mehr als 3 Jahre

    Kennst Du diese Ballade von Theodor Fontane?
    http://www.balladen.de...
    Auch anderen sei diese Auseinandersetzung mit dieser alten wie aktuellen neuralgischen Region der Geopolitik empfohlen.

    1. Emran Feroz
      Emran Feroz · vor mehr als 3 Jahre

      Ich kenne sie, lieber Achim. Erwähne sie sogar in meinem Buch.

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