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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Beim #hartzfacts-Quiz des Paritätischen Wohlfahrtsverbands und des Sanktionsfrei e.V. hatte ich die volle Punktzahl, und Du? Zugegeben, da ich vor einigen Jahren schon einmal das unter dem Namen »Hartz IV« bekannte Arbeitslosengeld 2 bezogen habe, waren viele Antworten nicht sonderlich schwer. Als Faustregel: immer die schlimmstmögliche Option wählen!
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Das ist didaktisch reichlich platt, deutet aber dennoch auf ein existierendes Problem hin: Es gibt viele, oft durch mediale Missrepräsentation geprägte Vorurteile über den Bezug von Hartz IV. Gleichzeitig fehlt eine wirksame Lobby für Arbeitslose, die ihre Interessen vertreten und dem sozialen Stigma durch Fakten entgegenwirken kann. Auch wenn Armut in Deutschland durchaus effektiv begegnet wird, ist es wichtig, den existierenden negativen Aspekten mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Auch politisch war und ist das soziale Stigma von Hartz IV durchaus erwünscht. Schon früh wurde durch Pauschalisierung und Vorverurteilung ein – wie der Sozialwissenschaftler Wilhelm Heitmeyer es nennt – »Jargon der Verachtung« etabliert. Immer und immer wieder muss man in diesem Zusammenhang auf den faschistoiden Sound einer offiziellen, bereits im Jahr 2005 veröffentlichten Broschüre des Bundeswirtschaftsministeriums hinweisen. Arbeitslose wurden dort, mit rabulistischen Satzverrenkungen, in die Nähe von parasitären Lebensformen gerückt. Eine Aufarbeitung steht noch aus. Wie aktuelle ethnographische Studien anmerken, stellt das pauschale Misstrauen eben auch Folgsamkeit bei der Jobvermittlung her.
Darum ist es so wichtig, die platten Fakten zu betonen, dass etwa von 5,8 Millionen Hartz-IV-Beziehenden rund 76 Prozent eigentlich gar nicht arbeitslos sind, ihnen pro Monat nur 1,12 Euro im Regelsatz für Bildung zur Verfügung stehen oder das Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung für sie um 84,1 Prozent höher liegt. Denn wenn mal wieder politisch über das chronisch zu niedrig berechnete Existenzminimum diskutiert wird, sollten Vorurteile nicht mehr als Rechtfertigung für die schlimmstmögliche Option dienen.
Quelle: Paritätischer Wohlfahrtsverband / Sanktionsfrei e.V. Bild: Sanktionsfrei e.V. hartzfacts.de
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