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Volk und Wirtschaft

Europas Problem mit dem Plastikmüll

Jürgen Klute
Theologe, Publizist und Politiker
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Jürgen KluteSamstag, 29.04.2023

„Monat für Monat hinterlässt jede Europäerin und jeder Europäer durchschnittlich drei Kilogramm Plastikmüll. Im Jahr 2060 könnten es gar neun pro Monat sein, prognostiziert die OECD.“ So heißt es in dieser von Investigate Europe erstellten Recherche.

Eigentlich will die Europäische Union Plastik recyceln. Denn grundsätzlich ist Plastik ein Stoff, der sich gut recyceln lässt. Doch tatsächlich, so hat diese Recherche von Investigate Europe ans Licht gebracht, wird nur rund 40 Prozent des in der EU genutzten Plastiks recycelt. Der Rest wird entweder in Länder außerhalb der EU exportiert oder er wird innerhalb der EU verbrannt. Zudem landet ein erheblicher Teil des Plastikmülls in den Meeren.

Die Recherche ist faktenreich und schildert die „Entsorgungswege“ des Plastikmülls. Sie zeigt zudem auf, weshalb das politisch von der EU beabsichtigte Recycling in der Praxis eben nicht funktioniert. Das hat unter anderem damit zu tun, dass privatwirtschaftlich betriebene Müllverbrennungsanlagen langfristige Verträge mit Kommunen abschließen, in denen die Kommunen sich zur Lieferung von Mindestabfallmengen verpflichten müssen, damit die Müllverbrennungsanlagen sich für die privaten Betreiber auch rechnen.

Deutlich wird in der Recherche, dass die Lösung dieses Problems – dass nach Einschätzung von Fachleuten in den nächsten Jahren noch deutlich zunehmen wird, da der Verbrauch von Plastik exponentiell steigt – vielschichtig ist, aber eben auch drängend. Ohne kluge politische Regulierung wird das Problem kaum zu lösen sein. Ob es dazu kommt – da kann man/frau durchaus Zweifel entwickeln.

Neben der deutschen Sprachvariante gibt es diese Recherche auch in englischer, italienischer und französischer Sprache.

Europas Problem mit dem Plastikmüll

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