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Volk und Wirtschaft

Ein pessimistischer Blick in die gespaltene Welt aus Sicht derer, die erst spät in sie eintraten

Thomas Wahl
Dr. Phil, Dipl. Ing.
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Thomas WahlFreitag, 13.04.2018
So beschreibt der Inder Pankaj Mishra die Motivation für sein Buch „Das Zeitalter des Zorns“. Es ist gerade für „Westler“ der „Post-1945-Generation" sehr zu empfehlen. Die Quintessenz findet man in dem Interview.


Mishra sieht die Welt vor einem globalen Bürgerkrieg, auch wenn er damit nicht unbedingt physische Gewalt verbindet. Er konstatiert einen fundamentalen Vertrauensverlust - „– nicht nur in die Eliten oder die Regierungen, nein, in eine Grunderzählung unserer Gesellschaft. Der Traum vom sozialen Aufstieg liegt zerstört am Boden“.

Auch wenn die Statistiken auf weltweit steigenden Wohlstand, Lebenserwartung und Sicherheit verweisen, sieht er ein Paradox:


„Nur wenn sich die Dinge tatsächlich verbessern, werden die Leute unzufrieden – weil sich die Veränderungen nicht schnell genug vollziehen oder die Leute nicht stark genug davon profitieren.“


Aber die Unzufriedenheit ist für ihn nicht rein irrational:


„Wenn wir auf Fakten und Zahlen pochen, dann müssen wir die wütenden Leute für verrückt halten, tatsächlich. Aber diese Analyse ist eben sehr oberflächlich. Die Statistiken sagen nämlich nur, dass sich der Wohlstand vergrössert hat – wer in welchem Mass von ihm profitiert hat, geht aus ihnen nicht hervor.“


Skeptisch sein Blick auf die liberalen Demokratien. Einerseits ist ein Export in die armen Länder der Welt kein Erfolgsmodell gewesen. Andererseits hält er dieses Modell für eine historische Ausnahme:


„Liberale Demokratien sind sehr brüchig und genau wie der westliche Wohlstand eine Ausnahmeerscheinung, selbst in Europa."
Auf die Frage nach Hoffnung verweist er auf die Jugend: „Aber anders als die Älteren haben sie nicht mehr die Erwartung, dass alles gut oder besser wird. Das ist ein radikaler Perspektivenwechsel, von dem ich mir einiges verspreche.“


Wir haben diesen Perspektiven auch in der Gruppe „piqd: mind the gap“ intensiv diskutiert – so die Fragen nach Bildung, funktionierenden Institutionen aber auch nach dem Beispiel Asiens.
Ein pessimistischer Blick in die gespaltene Welt aus Sicht derer, die erst spät in sie eintraten

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