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Kurator'in für: Fundstücke Medien und Gesellschaft
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Mag es gar nicht, in der dritten Person über sich zu schreiben.
Der Sturm auf das Kapitol ist anderthalb Wochen, aber die Folgen werden die USA noch lange beschäftigen. Das zeigen etwa die Reportage, die Jannis Brühl gepiqd hat, oder der eindrückliche und bedrückende Essay des Historikers Timothy Sneider.
Aber auch der Gastbeitrag von Peter R. Neumann macht deutlich, dass der 6. Januar wohl kein einmaliges Ereignis bleiben wird. Der Professor für Sicherheitsstudien am Londoner King's College legt dar, warum die QAnon-Sekte längst mehr ist als eine hanebüchene Verschwörungserzählung.
Neumann glaubt, dass der gescheiterte Putschversuch die Bewegung schrumpfen lassen wird, weil der Mob die Radikalität von QAnon endgültig und für alle sichtbar offengelegt habe. Konservative, die noch nicht komplett in die Parallelwelt abgedriftet sind, würden sich davon abwenden, weil sie einen Bürgerkrieg ablehnten. Das mache die Gruppierung aber umso gefährlicher:
Für eine Minderheit geht es jetzt ums Ganze. Ab dem 20. Januar gibt es keinen Grund mehr sich zurückzuhalten. Ohne Trump fällt der Staatsapparat komplett in Feindeshand. Die Verfolgung "amerikanischer Patrioten" wird nicht ab-, sondern zunehmen. Nicht zuletzt: Mit dem Tod einer QAnon-Anhängerin aus Kalifornien, die beim Sturm aufs Kapitol erschossen wurde, hat die Bewegung ihre erste "Märtyrerin", deren Opfer gerächt werden muss.
Neumann hat ein Buch über islamistischen Terrorismus geschrieben. Es heißt "Der Terror ist unter uns – Dschihadismus, Radikalisierung und Terrorismus in Europa". Man kann dem Mann nun wirklich nicht unterstellen, die Gefahr kleinzureden, die von ISIS und al-Qaida ausgeht. Umso beängstigender ist seine Prognose zu QAnon:
Die terroristische Bedrohung, die sich hieraus ergibt, wird in den nächsten Jahren größer und gefährlicher sein als die von Dschihadisten.
Neumann macht dafür vier Gründe aus:
Man kann nur hoffen, dass er mit seinem Fazit falsch liegt:
Der Sturm aufs Kapitol war deshalb kein Schlusspunkt, sondern spektakulärer Auftakt einer massiven terroristischen Bedrohung, die Amerika noch Jahre beschäftigt wird.
Quelle: Peter R. Neumann www.spiegel.de
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Die Überschrift hat mich etwas verwirrt. Erst beim Lesen des Beitrags wurde mir klar, dass sich Neumann hier nur auf die USA bezieht. Weltweit betrachtet haben IS und al-Qaida natürlich wesentlich mehr Kämpfer, eine schwerere Bewaffnung und mehr Unterstützer.