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Kurator'in für: Fundstücke Medien und Gesellschaft
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Seit Ende Juni tauchen immer neue Vorwürfe gegen Patricia Schlesinger auf. Mittlerweile ist sie als ARD-Vorsitzende und rbb-Intendantin zurückgetreten. Fast täglich buddeln Medien mutmaßliche Verfehlungen aus. Die Liste ist so lang, dass ich den Überblick verloren habe. Jetzt ermittelt die Berliner Generalstaatsanwaltschaft, und vermutlich ist der Fall dort gut aufgehoben.
Johannes Drosdowski hat darüber mit Leonard Novy gesprochen, der das Institut für Medien- und Kommunikationspolitik leitet und sich für mehr Transparenz und nachhaltige Reformen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk einsetzt. Gleich in seiner ersten Antwort macht Novy klar, dass der Fall weit über Schlesinger hinausgeht:
Der Einfluss ist fatal. Da zeigt sich ein Sittenbild des Berliner Filzes, von dem man eigentlich glaubt, es gäbe ihn so gar nicht mehr. Das schadet dem Vertrauen in den Sender in der Stadt und in der Region. Es geht aber längst nicht mehr nur um Frau Schlesinger und die Frage ihrer juristischen oder moralischen Verfehlungen. Es geht mittlerweile um das ganze System der Öffentlich-Rechtlichen.
Ich fürchte, er hat recht. Auf der Straße werden rbb-Reporter bereits verstärkt angefeindet. Ich habe in den vergangenen Wochen mit mehreren Freundinnen und Bekannten gesprochen, die nichts mit der Medienblase zu tun haben. Alle sind Fans des ÖRR und fürchten, dass die Affäre auf Monate und Jahre hinaus genutzt werden wird, um Stimmung gegen den Rundfunkbeitrag und das öffentliche-rechtliche System zu machen.
Novy sieht das ähnlich. Für ihn steht die Zukunftsfähigkeit des ÖRR auf dem Spiel. Er verlangt "schnelle und radikal transparente Aufklärung" und grundlegende Reformen:
Wir brauchen solidarisch finanzierten Journalismus, der sich am Gemeinwohl orientiert, der Bürgerinnen und Bürger eben nicht primär als Konsumenten adressiert, sondern als Bürgerinnen und Bürger. In Zeiten von sozialen Medien, Desinformation, Polarisierung und Kommerzialisierung brauchen Bürgerinnen und Bürger Orte der Information und Selbstverständigung. Wenn es die heute nicht gäbe, müsste man sie erfinden. Aber dann würde man sie eben auch ganz anders bauen, inklusive der Gremien. Das ist das Problem, vor dem wir stehen.
Neben den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hat der rbb ein Rechercheteam in eigener Sache gegründet und ein Compliance-Verfahren angestoßen. Mit Ergebnissen wird aber erst im Herbst gerechnet – zu wenig und zu spät, glaubt Novy:
Der RBB ist keine Konservenfabrik, auch kein Ölkonzern. Nein, er ist eine öffentlich-rechtliche Anstalt. Und als solche muss er die Sache aufarbeiten. Sich darauf zu berufen, dass irgendwann im September oder Oktober Antworten kommen, das würde man auch niemand anderem durchgehen lassen.
Wer auch immer Schlesinger nachfolgt – es wartet eine große Aufgabe:
Ich kann nur erahnen, wie es innerhalb des Hauses gerade zugeht, aber die Person braucht Integrationsfähigkeit nach innen. Sie muss Vertrauen herstellen, wirklich zuzuhören. Zudem braucht sie aber auch eine Vision für den RBB und strategische Know-how, diese umzusetzen. Es gibt wohl Überlegungen, der Belegschaft eine größere Mitsprache zu geben bei der Auswahl solcher Personalien. Die Gremien dürfen dabei nicht komplett außen vor gelassen werden, aber ich finde das einen spannenden Reformansatz. Damit – nicht mit der Einführung maßloser, an die Umsetzung von Sparzielen beim journalistischen Fußvolk geknüpfter Boni für das Spitzenpersonal – würde der RBB dann mal wieder ein positives Signal aussenden. In die ARD hinein, aber auch in die Gesellschaft. Hier ist die Medienpolitik gefragt.
Quelle: Johannes Drosdowski Bild: Monika Skolimowsk... taz.de
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"Es gibt wohl Überlegungen, der Belegschaft eine größere Mitsprache zu geben bei der Auswahl solcher Personalien."
Das ist doch keine Lösung! Denn auch dann gammelt der ÖRR weiterhin nur im eigenen Saft vor sich hin, nur mit anders verteilten internen Rollen. Das wirkliche Problem ist doch die inzwischen unüberbrückbare Kluft zwischen einem neofeudal nur auf sich selbst bezogenen, politisch völlig einseitigen, nicht mehr aufklärenden, sondern bevormundenden und indoktrinierenden ÖRR einerseits und dem überwiegenden Teil der Bevölkerung andererseits, der sich im Programm des ÖRR im allgemeinen und seiner politischen Fokussierung im besonderen nicht mehr wiederfindet, sondern sich im Gegenteil vom ÖRR angefeindet und politisch bevormundet fühlt. Das fängt mit der sturen ideologiegetriebenen Genderei an, mit der man der großen Mehrheit der Bevölkerung nur massiv auf die Nerven geht, und hört mit einem ständigen moralisierenden und parteipolitisch total einseitigen Framing bei allen Themen und Berichten noch längst nicht auf! Das Verhalten Schlesingers ist exakt der Ausdruck dieses egozentrischen Weltbildes des ÖRR wie auch der beiden genannten inhaltlichen Punkte, nämlich: WIR allein wissen, was richtig ist, was andere denken, schert uns nicht, denn es ist sowieso falsch, und Dreinreden lassen wir uns schon gar nicht von außerhalb unserer Blase – erst recht nicht von den Kälbern, von deren Zwangsbeiträgen wir uns fürstlich mästen!
Irgendwie passt auch der moralische Impetus beim Gendern im ÖRR und dann das Verhalten der Frau an der Spitze nicht zusammen. Doppelte Standards in der Anstalt ….
Jetzt fehlt eigentlich auch Frau Strobel auf dieser Liste. Das eine solche Frau mit diesem Hintergrund an die Spitze der ARD gesetzt werden konnte, macht den Sumpf des ÖRR nochmal richtig deutlich.
Von den Statuten her, hat sie da überhaupt nichts zu suchen.