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Kurator'in für: Fundstücke Medien und Gesellschaft
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Dieses Interview ergänzt den piq von Dirk Liesemer, der recht kontroverse Diskussionen ausgelöst hat. Ich möchte meine Empfehlung ausdrücklich nicht als "Gegen-piq" verstanden wissen. Gendern und inklusive Sprache lösen schon genug Emotionen aus, da können wir zumindest auf piqd die Debatte sachlich halten.
Dirk hatte auf die Initiative "Linguistik vs. Gendern" aufmerksam gemacht. Dort haben sich Sprachforscherïnnen zusammengeschlossen, die öffentliche-rechtliche Medien auffordern, ihren Umgang mit geschlechtersensibler Sprache zu überdenken. ARD, ZDF und Deutschlandfunk sollten zum generischen Maskulinum zurückkehren, das eine Mehrheit des Publikums bevorzuge.
FAS-Redakteurin Novina Göhlsdorf hat zu diesem Thema mit der Linguistin Damaris Nübling gesprochen. Als Professorin für Sprachgeschichte an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz forscht sie zu Genderlinguistik. Sie wundert sich über den Aufruf ihrer Kollegïnnen:
Wir schütteln nur den Kopf darüber, dass immer wieder dieselben Argumente, die oft keine sind, und Unterstellungen aufgewärmt werden. Die aktive Linguistik interessiert sich kaum für diese Debatten im Feuilleton, sie steht ganz woanders. Große Teile der linguistischen Community äußern sich nicht, weil die öffentliche Diskussion nicht sonderlich anregend ist. Sie tritt seit Jahrzehnten auf der Stelle.
Nübling zufolge repräsentieren die Unterzeichnenden nicht die in Forschung und Lehre aktive germanistische Linguistik. Die große Mehrheit habe in diesem Fachbereich weder gearbeitet noch geforscht. Tatsächlich sei der Aufruf der Wissenschaftlerïnnen wenig wissenschaftlich. Die meisten Quellen seien Zeitungsartikel, in denen Meinungen verhandelt werden, wenige davon bezögen sich auf Forschung.
Ich empfinde das Interview als angenehm unideologisch und sachlich. Nübling liefert einige gute Argumente, warum sie die Initiative kritisch sieht. Besonders gut gefallen mir die letzten beiden Antworten, in denen sie zu gegenseitiger Toleranz und weniger Verbotsforderungen aufruft:
Man sollte auch das generische Maskulinum tolerieren, wenn manche das für richtig halten. Es darf nie darum gehen, jemandem eine Sprechweise vorzuschreiben. Ich bin für Pluralisierung, sie lässt sich ohnehin nicht verhindern. Verbote gehen allerdings am stärksten von denjenigen aus, die eine Abkehr von genderbewusster Sprache fordern. Auf der anderen Seite gibt es auch aktivistische Gruppen, die wenig tolerant sind.
Quelle: Novina Göhlsdorf Bild: privat zeitung.faz.net
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Danke für die Einordnung
Interessant finde ich vor allem folgende Aussage: "So wissen wir aus psycholinguistischen Studien, dass besonders Berufsbezeichnungen wie Arzt, Arbeiter, Richter einen „male bias“ erzeugen, mehr als Rollenbezeichnungen wie Zuschauer, Einwohner, Passant. Berufstätigkeit ist auch heute noch stärker männlich als weiblich konnotiert, Frauen können erst seit wenigen Jahrzehnten alle Berufe ergreifen." Mit dem letzten Satz macht sie deutlich, wie sehr das Sein (die Welt) das Bewusstsein und die Wahrnehmung beeinflusst. Mit anderen Worten: Sprache mag die Welt prägen, aber die Welt prägt immer auch, wie wir Wörter wahrnehmen. Für mich stellt sich damit die Frage, ob vom Gendern nicht viel zu viel erwartet wird und ob es nicht viel eher Reformen des Arbeitsmarktes braucht. Danke jedenfalls Simon für den Piq, ich hätte das Interview sonst auch noch gepiqd!