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ZEITGEISTER ist das Kulturmagazin des Goethe-Instituts. Wir sprechen Menschen an, die Interesse an Kunst, internationalen Perspektiven, originellen (auch nerdigen) Themen, Zines und an Deutschland haben. Pro Jahr erscheinen vier ZEITGEISTER-Ausgaben. Wir laden jeweils internationale Künstler*innen und Autor*innen ein, dazu beizutragen: in Anekdoten, Essays, Podcasts, Illustrationen, Videos, Diskussionen und Fotoreihen.
In einem Interview beleuchtet Marcelo Kischinhevsky, Experte für Kommunikation und Leiter des Zentrums für Radio und Fernsehen an der Universidade Federal do Rio de Janeiro, die reiche Geschichte des Radios in Brasilien. Er korrigiert die gängige Annahme, dass die erste offizielle Radiosendung Brasiliens 1922 stattfand, und weist auf frühere Sendeversuche hin, die bis in die Zeit vor dem Radio zurückreichen.
Kischinhevsky erklärt, wie das Radio anfangs einen Bildungsauftrag hatte, mit dem Ziel, Hochkultur einem größtenteils analphabetischen Publikum näherzubringen. Später entwickelte es sich zu einem kommerziellen Medium, wobei der Werbemarkt erst in den 1930er Jahren entstand. Er betont die Rolle des Radios als Informationsquelle und Begleiter für die in die Städte ziehende Bevölkerung und seine anhaltende Bedeutung im Alltagsleben der Menschen.
Der Experte diskutiert auch die Evolution des Radios in der Ära der Podcasts, die er als moderne Form des Radios betrachtet, trotz anfänglicher Skepsis gegenüber ihrer Echtheit als Radiomedium. Er hebt hervor, wie Podcasts während der Pandemie an Popularität gewannen und zunehmend genutzt wurden, selbst als die Menschen isoliert waren.
Die Bevölkerung, die vom Land in die Städte zog, erhielt mit dem Radio einen Kompass, einen Begleiter, eine Möglichkeit, sich im städtischen Raum zu verorten. Radio hat das kulturelle Zusammenleben der Menschen entscheidend mitgeprägt und tut dies bis heute.
Kischinhevsky kritisiert den Mangel an öffentlichen Maßnahmen zur Erhaltung des Radioerbes in Brasilien. Er beschreibt, wie wertvolle Aufzeichnungen verloren gehen, da Radiosender gesetzlich nur verpflichtet sind, ihre Programme 30 Tage lang aufzubewahren. Dies führt zu einem signifikanten Verlust historischer Aufzeichnungen.
Das vollständige Interview in Zeitgeister, dem Kulturmagazin des Goethe-Instituts, bietet vertiefte Einblicke in diese Themen und ist eine wertvolle Ressource für alle, die sich für die Geschichte des Radios in Brasilien und seine Auswirkungen auf die Kultur und Gesellschaft interessieren.
Quelle: Zeitgeister Bild: Radio in Brasilie... www.goethe.de
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