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Quelle: Michaela Müller
Kurator'in für: Zeit und Geschichte Fundstücke
Michaela Müller, in Dachau geboren, studierte Politikwissenschaften, Zeitgeschichte und Geschichte Asiens in Berlin. Sie schreibt über Menschenrechte, Migration und Ostafrika. Aufenthalte in Kenia, New York, Paris, Somalia und Somaliland. Bücher/Essays: Vor Lampedusa (2015), Auf See. Die Geschichte von Ayan und Samir (2016). Für piqd wählt sie Texte über die Geschichte des Holocaust, Arbeitergeschichte, Migration und Mentalitätsgeschichte aus.
Dichter und Liedermacher werden in Somalia oft um Rat gebeten. Sie sind Streitschlichter, Berater von Politikern und nehmen mit ihren Gedichten öffentlich Stellung. Das tut auch Asha Lul Mohamud Yusuf in ihrem Band The Sea-Migrations. Tahriib. Es wurde im November von der Londoner Sunday Times zum Poetry Book of the Year 2017 gewählt.
Auf Somali bedeutet „Tahriib“ Flucht. Die Flucht der jungen Erwachsenen aus dem Land. Asha weiß, wovon sie schreibt. Als Anfang der 1990er-Jahre in Somalia der Bürgerkrieg ausbrach, floh sie nach England. Seitdem lebt sie in London.
Ihren Übersetzern Clare Pollard, Said Jama Hussein und Maxamed Xasan „Alto“ ist es in dem zweisprachigen Band gelungen, ihre Gedichte für das englischsprachige Publikum zu erschließen. Hussein und Alto erarbeiteten zunächst eine wörtliche Übersetzung vom Somali ins Englische, Clare Pollard erstellte dann die endgültige englische Fassung.
Asha verbindet eine traditionell strenge Form des Aufbaus mit Gefühl und Emotion. Die Alliteration ist dabei ein wichtiges Gestaltungsmittel. Auch ihre Übersetzer haben das umgesetzt, etwa in dem titelgebenden Gedicht Tahriib/The Sea-Migrations:
Declaiming this poem, a gabay, I alliterate in D to start debate,
to disseminate, to disclose to you: the public.
Hey, you – be diligent! I’m trying though it’s difficult
to destroy injustice, demolish the status quo.
Sea-migration disables my people, I want to drive it back.
I can’t endure what’s happenning, it’s like I feel the damage,
my body jerks, distressed, every time I see them desolate,
tears stream down my face, I chew blood from my lips.
Das Gedicht ist ein sogenanntes gabay. Zum gabay gehört immer ein Eröffnungsvers, der das Gedicht dem Hörer oder Leser vorstellt. Zeitgenössische Dichter wie Ibrahim Warsame „Hadraawi“ und Mohamed Dhamac „Gaariye“ benutzten in den 1970er und 1980er-Jahren das gabay in ihren regimekritischen Gedichten gegen den Diktator Siad Barre.
Yusuf schreibt nicht nur über die Flucht und ihre Folgen. Auch Naturbetrachtungen und die Rolle der Frau in der somalischen Gesellschaft sind wichtige Themen. In einem Gedicht über den Regen (Qayod/When Rain Lets Up) gelingt es ihr, jeden Vers des sechsstrophigen Gedichts mit dem Buchstaben Q beginnen zu lassen.
Der Vortrag der Gedichte vor einem Publikum steht in der oralen Tradition der Gesellschaft. Hier liest Asha mit englischer Übersetzung das Gedicht Dookh/Taste, ein Charaktercheck für die Wahl des richtigen Mannes.
Die Übersetzung des Buches wurde vom englischen PEN und dem Poetry Translation Centre gefördert. Zehn Gedichte des Bandes hat das Poetry Translation Centre frei zur Verfügung gestellt.
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