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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Fundstücke
Michaela Müller, in Dachau geboren, studierte Politikwissenschaften, Zeitgeschichte und Geschichte Asiens in Berlin. Sie schreibt über Menschenrechte, Migration und Ostafrika. Aufenthalte in Kenia, New York, Paris, Somalia und Somaliland. Bücher/Essays: Vor Lampedusa (2015), Auf See. Die Geschichte von Ayan und Samir (2016). Für piqd wählt sie Texte über die Geschichte des Holocaust, Arbeitergeschichte, Migration und Mentalitätsgeschichte aus.
Linda Benedikt ist die Enkelin von Robert Lembke, dem Fernsehmoderator von "Was bin ich?" und späteren Chefredakteur des Bayerischen Rundfunks.
Benedikt ist 13 Jahre alt, als ihr Vater ihr mitteilt, dass ihr Großvater unter dem Namen Robert Emil Weichselbaum auf die Welt gekommen war. Ihre Mutter, Lembkes Tochter, schweigt genauso wie er, zeitlebens über seine Vergangenheit.
Als ein Filmteam ihr Unterlagen zu seiner Vergangenheit übergibt, holt sie diese zum ersten Mal ein.
Als ich mich von dem Filmmenschen, der mir seinen Papierstapel übergab, verabschiedet hatte, tat ich sie, nach einem schnellen Überflug, in meinen Rucksack und ging nach Hause. (...) Ich spazierte durch Straßen, in denen die Verwandtschaft meines Großvaters gelebt hatte, bevor sie nach Shanghai floh, nach Palästina oder in Auschwitz in das Gas geschickt worden war. Und es war mir fast peinlich, dass mir ihre Fluchten und ihre Ermordung so durch und durch gingen, wo mich doch ihr Elend und ihr Tod nicht mehr erdrücken sollten als das Fliehen und Sterben all der anderen Juden in dieser Zeit. Aber es war näher, es schmerzte an Stellen in meinem Herzen, von denen ich gar nicht wusste, dass ich sie besaß. Oder dass sie, im Jahre 19 des neuen Jahrtausends, nochmals so neu schmerzen konnten.
Es ist ein sehr persönlicher, kämpferischer und zugleich traurig-forschender Text. Am Ende geht Benedikt auf den neuen Antisemitismus in Deutschland ein:
Was ich aber weiß, ist, dass in München wieder vor Juden ausgespuckt wird, dass sie angespuckt werden und auf ihre Häuser "Judensterne" geschmiert werden. Was ich weiß, ist mein Schmerz um die Familie, die ich nie kennengelernt habe. (...) Was ich auch weiß, ist, dass, hätte ich die Möglichkeit dazu, ich meinen Großvater so gern in den Arm nehmen und sein Herz an meines drücken würde. In der Hoffnung, dass meines das seine ein wenig trösten könnte über diese untröstliche Zeit.
Quelle: Linda Benedikt Bild: Istvan Bajzat/dpa zeit.de
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