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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke
Schlüsselmoment? Auf undurchsichtigen Wegen, die nichts mit Geld, sondern mit krimineller Energie zu tun haben, ergattert 1979 ein kleiner Junge seine erste Platte. "Parallel Lines" von Blondie - als Picture Disc, was wichtig ist, weil der kleine Junge damals eher visuell als musikalisch an Musik interessiert ist. Das ändert sich mit den ersten Tönen dieser Platte. Um die Geschichte kurz zu machen: Der Junge wird größer, versucht sich in verschiedenen Subkulturen und landet schließlich beim Radio, bei Gedrucktem, beim Netz, um über Musik zu reden und zu schreiben. Nur ein paar Namen: ByteFM ("Electro Royale", "Time Tunnel"), Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur, Tagesspiegel. Ein Blog namens technoarm.de und natürlich ein wöchentlicher Podcast: "Pop nach 8".
Seine große Liebe ist der Club, aber eigentlich findet er Chet Baker genauso spannend wie Blake Baxter. Mal sehen, wie das endet.
Ein schönes Gespräch, das sich beim heise.de-Ableger Telepolis findet: Reinhard Jellen hat mit dem Klassikexperten und Autor Kai Köhler über dessen Buch "Klassik in den Kämpfen ihrer Zeit" gesprochen. Kein staubtrockenes Gespräch, sondern gerade am Anfang ziemlich unterhaltsam. Köhler musste sich nämlich Popmusik anhören und dann versuchen, diese Musiker*innen bzw. ihre Songs in politische Schubladen von kommunistisch bis liberal einzuordnen. Der Song "The Communists Have The Music" von They Might Be Giants wird wohlwollend besprochen. Über den Blumfeld-Song "Graue Wolken" sagt Köhler:
Konservativ! Allerdings nicht im Sinne einer politischen Ausrichtung, sondern als ein Lebensgefühl, das sich politisch mit ganz unterschiedlichen Positionen verbinden kann, auch mit einer sozialistischen. Am wenigsten hier, mit der faschistischen, da jede Aggressivität fehlt.
Und über Queen und deren Song "We Are The Champions", der nach wie vor in aller Welt gesungen und gespielt wird, gerne in Verbindung mit Sport oder Politik:
Liberal. Am einfachsten ist es natürlich am Text festzumachen: "No time für losers". Und diese dauernde Selbstbeschwörung, die Champions zu sein: Das klingt nach Mitarbeiter-Motivationsseminar.
Später geht es dann auch noch um die Einstürzenden Neubauten, um Klassik von Wagner und Mahler. Gutes Gespräch, auch wenn man das lieber im Radio gehört hätte. Über Köhlers Buch, das vielleicht nur als Warnung, sagt das natürlich nicht so viel aus.
Quelle: Reinhard Jellen Bild: heise.de www.heise.de
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