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geb. 1967 in Rostock, freiberuflicher Journalist mit Schwerpunkt Mittel- und Südosteuropa.
Am Sonntag demonstrierten in Athen zehntausende Menschen (nach Polizeiangaben 140.000, nach Veranstalterangaben 1,5 Millionen) dagegen, dass der Nachbarstaat Mazedonien diesen seinen Verfassungsnamen auch als Teil eines international anerkannten Staatsnamens verwenden darf. Hintergrund ist der jahrzehntealte "Namensstreit" zwischen Griechenland und Mazedonien: Griechenland wehrt sich gegen den Staatsnamen Mazedonien, weil das, so die Argumentation, territoriale Ansprüche auf die nordgriechische Region Makedonien impliziere. Der Streit mutet für viele Außenstehende absurd an, gibt es doch in Europa und auf der Welt zahlreiche Beispiele für identische oder ähnliche Namen von Regionen und Ländern, ohne dass dies nationalistische Massenbewegungen auf den Plan ruft. Doch der Konflikt ist ernst und hat schwerwiegende Folgen: Die "ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien" (FYROM), so der provisorische internationale Staatsname Mazedoniens, kann wegen der griechischen Blockadehaltung keine EU-Aufnahmeverhandlungen beginnen. Auch gegen einen bereits beschlossenen Nato-Beitritt Mazedoniens im Jahr 2008 legte Griechenland sein Veto ein. Im Hintergrund dieses Konfliktes geht es um die alte und komplexe, seit dem 19. Jahrhundert ungelöste "mazedonische Frage": darum, wem die historische Region Mazedonien gehört und ob es eine eigenständige Nation der Mazedonier überhaupt gibt. Das sehr lesenswerte deutsche Mazedonien-Portal pelagon.de, das man als eine Art Mazedonien-Wikipedia bezeichnen könnte, hat zum Hintergrund des Konfliktes bereits letztes Jahr kurz nach dem Amtsantritt der neuen mazedonischen Reformregierung einen sehr guten Erklärbeitrag publiziert. Wer es etwas kürzer möchte, der kann auch mein Interview mit dem Historiker und Mazedonien-Experten Stefan Troebst auf SPIEGEL ONLINE lesen.
Quelle: Andreas Schwarz pelagon.de
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