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Kurator'in für: Europa Fundstücke Volk und Wirtschaft
Jahrgang 1953, geboren in Bünde/Westfalen. Nach dem Studium der evangelischen Theologie in Bielefeld und Marburg/Lahn ab 1989 Leiter des Industrie- und Sozialpfarramtes des Kirchenkreises Herne. Von 2007 bis 2009 Referent für Sozialethik an der Evangelischen Stadtakademie Bochum. Von 2009 bis 2014 Mitglied des Europäischen Parlaments (DIE LINKE). Mein persönliches Highlight im EP: Ich war Berichterstatter für die Zahlungskontenrichtlinie, die jedem legal in der EU lebenden Menschen das Recht auf ein Bankkonto garantiert. Seit 2014 freiberuflich tätig. Publizist. Diverse Buch-, Zeitungs- und Zeitschriften-Publikationen, seit Dezember 2016 Herausgeber des Europa.blog und seit Juni 2020 auch Herausgeber des "Ruhrpott Podcast".
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Der Journalist, Aktivist und Kolumnist des Guardian, Owen Jones, wurde am 17. August 2019 in London von mehreren Personen körperlich angegriffen (Owen Jones attacked outside London pub). Es war nicht das erste Mal. Vermutlich handelt es sich bei den Tätern um Personen aus dem rechten Spektrum.
Owen Jones hat den Angriff auf sich zum Anlass genommen, sich näher anzuschauen, wie Politik und Medien mit rechten Angriffen auf und Morden an Bürger*innen, die nicht in das Weltbild der Täter passen, umgehen. Der Artikel wurde am 22. August unter dem Titel Far-right violence is on the rise. Where is the outrage? im Guardian publiziert. "Der Freitag", der mit dem Guardian kooperiert, hat den Artikel jetzt in einer (leider nicht ganz fehlerfreien) deutschsprachigen Übersetzung veröffentlicht.
Owen hat sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren angeschaut, welche Resonanz rechtsextreme Terroranschläge im Vergleich zu islamistischen Terroranschlägen in der öffentlichen Debatte fanden und bis heute finden.
Owen belässt es nicht nur beim Aufzeigen der Unterschiede in der Wahrnehmung und Bedeutungszuweisung zwischen rechtem und islamistischem Terror, sondern er fragt auch nach der Beschaffenheit des Resonanzraumes, der solche Unterschiede produziert und stellt Erklärungen für diese Unterschiede zur Diskussion.
Owen ist ein engagierter Artikel gelungen, der zum besseren Verstehen aktueller gesellschaftlicher Prozesse beiträgt und – gerade auch Medien – aufruft, sich mit ihrer eigenen Rolle in diesen Entwicklungen auseinanderzusetzen. Im Interesse einer Stärkung einer liberalen Demokratie, die den Anspruch hat, nicht nur politische Entscheidungen durch Mehrheiten zu legitimieren, sondern zugleich auch Minderheiten Rechtsschutz gegen übergriffige Mehrheiten zu garantieren.
Quelle: Owen Jones freitag.de
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Danke für den Hinweis. Der Angriff auf Jones war wirklich schlimm. Er hat zu Recht darauf hingewiesen, dass seine Person in vierlei Hinsicht die "Antithese" der Rechten darstellt. Er ist links und schwul. Doch gleichzeitig hat er betont, dass er als Weißer Mann und Person der Öffentlichkeit dennoch sehr privilegiert ist. Sein Fall hat nämlich deshalb die Schlagzeilen erreicht, während zahlreiche andere Opfer rechter Gewalt gar keine Stimme haben. Das fand ich wirklich gut.