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ok, stimmt, der Text hat jetzt nicht unbedingt den ärgsten Münchenbezug, aber das Wort kommt zumindest drin vor + er setzt sich, wie gefühlt alles, mit dem Amoklauf auseinander.
Es ist ein Kommentar, einer Frau in der Jungle World, der versucht kurz einen Zusammenhang zwischen den jüngsten Vorkommnissen zu finden und einen Denkanstoß zu liefern, der aber nicht neu ist. Als in Amerika so allerhand Zeug passierte, kam schon mal so eine Welle. Gibt es ein Motiv, dass diese jungen Männer verbindet?
Die Süddeutsche hat auch so einen Versuch gewagt, mit einem Interview mit dem Jugendforscher Klaus Hurrelmann. Ein Auszug aus Seite 3:
Und alle sind sie junge Männer oder männliche Jugendliche. Warum?
Von allen Amokläufen an Schulen sind deutlich über 90 Prozent der Täter männlichen Geschlechts. Das hat mit typisch männlichen Bearbeitungsstrategien von Störungen und Belastungen zu tun. Sie tragen das nicht nach innen, sondern explosiv nach außen. Die Gewalt wird dann als Befreiungsschlag gegen die Umwelt erlebt - und gegen sich selbst. Denn meist töten die Täter sich selbst.
Der Soziologe David Altheide zeigt in seinem Buch "Creating Fear", dass die Medien seit den neunziger Jahren das Bild einer Welt außer Kontrolle zeichnen. Dass ihre einzige Botschaft die Angst sei. Altheide sagt, dass man in einer säkularisierten Gesellschaft keine Angst mehr vor Gott, sondern nur noch vor dem Verbrechen habe. Inwieweit entspringen solche extremen Gewaltverbrechen Selbstermächtigungs- und Größenwahnfantasien? Im Sinne von: Ich tue das schlimmst denkbare Verbrechen und bin damit dann der Allergrößte?
Voll und ganz. Der Täter steigert sich in seiner dekonstruierten Persönlichkeit in Wahnvorstellungen hinein, fühlt sich als allmächtiger Handelnder und erlangt durch seine Taten etwas, das er nie zuvor in seinem Leben so richtig erreicht hat: Die totale Herrschaft über seine Umwelt. Er katapultiert sich aus der Ohnmacht heraus in die brutale Machtausübung.
Quelle: JULIA SCHRAMM jungle-world.com
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