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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Im Jahr 1970 beobachtet der Robotiker Masahiro Mori ein ungewöhnliches Phänomen, das er den »Uncanny Valley« nennt. Je menschenähnlicher ein Roboter aussieht, desto wahrscheinlicher ist seine Akzeptanz durch Beobachter. Die Sympathie-Kurve steigt stetig an, bis an einen Punkt kurz vor der völligen Menschenähnlichkeit. Dann schnellt die Kurve urplötzlich steil nach unten und erholt sich erst wieder, wenn die Maschine praktisch nicht mehr vom Menschen zu unterscheiden ist. Dieser negative Ausschlag im Graph ist das unheimliche Tal. Es erklärt, warum wir uns oft vor lebensechten Puppen, leblosen Körpern, Androiden und virtuellen Figuren gruseln.
Die Autorin und Journalistin Susannah Breslin ist seit den späten 1990ern regelmäßig in einem anderen Tal unterwegs. Das San Fernando Valley im US-Bundesstaat Kalifornien ist das Hollywood der Pornoindustrie. Auch hier ist der »Uncanny Valley« seit einigen Jahren höchst relevant. Auf Film folgt VHS, dann DVD, schließlich digitale Distribution und seit neustem Virtual Reality. Immer wieder muss sich die Industrie neu erfinden und steht nun wohl vor einem der größten Umbrüche in die völlige Virtualisierung ihres Contents. Für den Atlantic begibt sich Breslin zurück in das San Fernando Valley und erkundet gentrifizierte Straßen sowie sterile VR-Start-ups. Auch wenn sie sich reichlich romantisierend am »Echten« aufhängt, so gibt ihre Reportage doch lesenswerte Einblicke in die digitale Transformation einer Industrie und die Grenzen der Akzeptanz des Virtuellen:
The scenery changed, and the man moved aggressively through a dimly lit strip club with red velvet seating and a full bar. Casey reappeared, and the two had sex as I watched. Abruptly the man’s penis detached itself from its host. Seconds later, the disembodied phallus reappeared. It had transposed itself onto Casey’s stomach. The effect was disturbing. In the uncanny valley of virtual sex, bodies can break into pieces as quickly as desire can be transformed into revulsion.
Quelle: Susannah Breslin EN theatlantic.com
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