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Kurator'in für: Zeit und Geschichte Flucht und Einwanderung Fundstücke
Emran Feroz, geboren und aufgewachsen in Innsbruck, hat afghanische Wurzeln und in Tübingen Politikwissenschaft und Philosophie studiert. Seit mehreren Jahren ist er als freier Journalist und Autor für viele deutsch- und englischsprachige Medien (u.a. taz, Deutschlandfunk, Deutsche Welle, Al Jazeera, The New York Times, The Intercept) tätig. Aus seiner afghanischen Heimat berichtet er regelmäßig. Zu seinen Schwerpunkten gehört der Drohnen-Krieg sowie die politische Lage in Nahost und Zentralasien. 2017 veröffentlichte er das Buch "Tod per Knopfdruck" zum US-Drohnen-Krieg. 2018 folgte "Kampf oder Untergang", ein Gesprächsband mit Noam Chomsky. 2021 erschien sein letztes Buch "Der längste Krieg - 20 Jahre War on Terror".
Der Russiagate-Skandal gehört in den USA weiterhin zu den politischen Hauptthemen. Hat Russland in irgendeiner Weise bei den US-Präsidentschaftswahlen 2016 mitgemischt? Diese Frage ist noch nicht geklärt.
Doch während hierüber weiterhin debattiert und recherchiert wird, gerät die Tatsache in den Hintergrund, wie oft sich die USA in anderen Staaten eingemischt haben.
Ein Beispiel hierfür ist Kuba. Dieser Guardian-Artikel (eigentlich eine ausführliche Recherche von Associated Press) aus dem Jahr 2014 – also nicht aus den Zeiten von Schweinebucht-Invasion und Che Guevara – beschreibt die Entstehung von ZunZuneo, einem Kurznachrichtendienst, der Twitter ähnelt.
ZunZuneo wurde 2010 vom US-Entwicklungsministerium USAID kreiert. Die Ziele: Propaganda, Datengewinnung und ein möglicher "kubanischer Frühling".
In der Blütezeit des Programms nutzten rund 40.000 Kubaner ZunZuneo. Sie tauschten sich aus und verbreiteten ihre Meinungen. So gut wie niemand kam auf die Idee, dass der Dienst von der US-Regierung aufgebaut wurde.
Die Tarnung – meistens in Form von Entertainment und Werbung – war kein Zufall.
"There will be absolutely no mention of United States government involvement. This is absolutely crucial for the long-term success of the service and to ensure the success of the Mission", war in einem Memo zu lesen.
Außerdem gab es eine Scheinzentrale in Barcelona.
Lange hielt das Ganze dann doch nicht. 2012 wurde der Dienst eingestellt.
Quelle: Associated Press in Washington Bild: Ramon Espinosa/AP EN theguardian.com
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