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Kurator'in für: Volk und Wirtschaft Medien und Gesellschaft Technologie und Gesellschaft Fundstücke
Leitet das Digital-Team im Wirtschaftsressort der Süddeutschen Zeitung, was nicht heißt, dass er nur Nerd-Kram piqt. Studierte in Erlangen und Portland Politikwissenschaft und Amerikanistik, schrieb in Nürnberg, Berlin, New York und München. Interessiert an allem Politischen. Am Absurden sowieso. Süchtig nach Longreads.
Es ist ein Bestseller-Phänomen, von Oswald Spengler über Jared Diamond bis zum aktuellen Megaseller Yuval Noah Harari: die ganz, ganz große Erzählung. Die komplette Geschichte der Menschheit, ein Bogen von der Vergangenheit über die Gegenwart und die Zukunft, auf ein paar Hundert Seiten. Für den Leser gibt alles endlich Sinn, er verschlingt solche Bücher.
Dieser Text ist ein Plädoyer, doch eher auf enger gefasste Bereiche der Gesellschaft und der Geschichte zu schauen, das dafür aber korrekt und tiefgehend, und einzugestehen, dass es die Weltformel nicht gibt. Denn am Beispiel Harari zeigt die Autorin, dass er bei seinem Mega-Narrativ ganz schön trickst. Viele Behauptungen sind ein klein bisschen ungenau, gar ein kleines bisschen unverständlich, so dass man es fast nicht merkt, aber es summiert sich. Was ist von einer großen, scheinbar stimmigen Geschichte zu halten, die in vielen kleinen Punkten nicht stimmt? Ein guter Text, der einen die eigene Leichtgläubigkeit (und die vieler Leute im eigenen Umfeld) erkennen lässt.
Was macht die Thesen aus den drei Bestsellern Hararis bei genauer Betrachtung so schwierig? Er wiederholt sich immer wieder mit seinen Warnungen. Er arbeitet mit Schock-Taktik, um sich dann als Retter darzustellen. Er ist ein Angeber. Man merkt Buch 2 und 3 an, dass er sie unter kommerziellem Druck geschrieben hat. Er widerspricht sich – ist menschliches Leiden wichtig – oder unwichtig, wenn Harari Meditation als Lösung vieler Probleme anpreist? Und was hat er eigentlich gegen Science-Fiction-Autoren? Lesenswert, zum kritischen Denken. (Und ja, ist bisschen gemein, weil es ist ja "nur" Populärwissenschaft, aber die ganzen Leute lesen's halt).
Drauf gebracht hat mich Johannes Kuhn.
Quelle: Claire Lowdon EN thewhitereview.org
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Ich fand Harari sehr flüssig geschrieben, habe es verschlungen. War aber nicht ekstatisch deswegen: vieles hatte man schon mal gehört. Insofern bei mir auch kein Bedarf an Idealisierungszerstörung.
Manches allerdings war neu und überraschend für mich: z.B. dass die quasi-Ausrottung der amerikanischen Bevölkerung durch die Krankheiten stattfand und weniger durch die Unterdrückung, oder dass die Menschen überall, wo sie neu hinkamen, erstmal eine Reihe von Tieren ausrotteten. Die Blindheit für dir große Entwicklung beim Blick auf den kleinen (Über-)lebensvorteil ist uns tief eingeprägt. Oder die Erkenntnis, dass der europäische Imperialismus zweihundert Jahre lang von kommerziellen, kapitalistischen Unternehmungen ausging und erst danach seinen Staatsimperialismus-Charakter bekam. Oder die Sichtweise, nach der landwirtschaftliche Revolution zwar der Art oder der Gruppe, aber nicht dem Individuum große Vorteile brachte, dass wir also weitgehend in einem blinden Evolutionsprozess schwimmen, den wir unbewusst mitkreieren. Auch den Blick auf die Entwicklung des Informationsmanagements in Gesellschaften fand ich lehrreich.
es stimmt schon diese Art Texte verführen zu ungenauen Denken :-), alles über einem Kamm. und gerade harari ist sorry wirklich ein Angeber. ABER (war klar ne :-)) aber diese Art Text kann Menschen an Themen heranführen an die sie sich sonst nie getraut hätten und: sie können lehren den größeren Überblick sich zu erarbeiten. und das reine kleinklein das gucken aus Details und einzelwissenschaft kann eben auch den Blick verstellen.