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Hat englische und deutsche Literaturwissenschaft sowie Politik in Erlangen studiert. Schreibt auf lostlevels.de über Indie-Spiele und arbeitet in der Redaktion des Bookazines WASD mit. Lebt, spielt und arbeitet in Berlin.
Wie jedes Medium haben auch Games ihre vergessenen Ikonen: Persönlichkeiten, die prägenden Einfluss auf die Videospielgeschichte hatten – aber aus unterschiedlichen Gründen von der Geschichtsschreibung vernachlässigt werden. Einer dieser vergessenen Pioniere ist Silas Warner, dessen Leben und Werk Colin Campbell im verlinkten Feature in Erinnerung ruft.
Dabei kennen zwar wenige seinen Namen, nahezu jeder aber das Spiel, das Warner 1981 entwickelte: den Ur-WWII-Shooter Castle Wolfenstein. Gemessen am Bekanntheitsgrad des Franchises, der daraus entstand und bis heute existiert, hätte es Warner eigentlich mindestens zum Millionär bringen müssen. Aber wie einigen anderen Pionieren blieb ihm der materielle Erfolg verwehrt. Das hat mit Warner selbst zu tun, der ungern im Rampenlicht stand und wenig Interesse an der wirtschaftlichen Seite seines Geschäfts hatte, aber wohl auch schlicht mit Pech. Ohne das nötige finanzielle Know-how geriet seine Firma Muse nur wenige Jahre nach dem Erfolg von Castle Wolfenstein in wirtschaftliche Schwierigkeiten, 1987 musste Warner schließlich Insolvenz anmelden. Die Rechte am Titel gingen für gerade einmal 5.000 Dollar an einen anderen Games-Pionier – mit deutlich mehr wirtschaftlichem Geschick: John Romero. Silas Warner starb 2004, er wurde nur 54 Jahre alt.
Ein so schönes wie trauriges Porträt über einen Games-Pionier, der riesigen Einfluss auf die Entwicklung so vieler Spiele hatte – und den trotzdem viel zu wenige kennen. Das letzte Wort hat denn auch seine Witwe, die es auf den Punkt bringt:
“I’m very proud of all his achievements, including helping to start the video game industry. I just wish he got the recognition he deserves.”
Das ursprüngliche Castle Wolfenstein lässt sich heute online spielen – Internet Archive sei Dank. Mehr über Silas Warner und die Geschichte von Castle Wolfenstein gibt es in einem älteren Beitrag beim Digital Antiquarian Jimmy Maher zu lesen.
Quelle: Colin Campbell Bild: James Bareham/Pol... EN polygon.com
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