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Pop und Kultur

Alle deutschen Nummer-Eins-Hits der 80er in 12 Minuten

Fabian Peltsch
Musikjournalist

Fabian Peltsch interessiert sich für globale Popkultur-Perspektiven jenseits von World-Music-Klischees. Er ist Redakteur bei Table.Media in der China-Redaktion und schreibt daneben regelmäßig für Rolling Stone, Musikexpress, Mint, Fluter und die Welt.

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Fabian PeltschSonntag, 29.12.2019

Noch auf der Suche nach einem Soundtrack für die Silvester-Party? Warum nicht alle deutschen Nummer-Eins-Hits der 80er-Jahre plus Musikvideos – am Stück und komprimiert in einem Clip? Diesen audiovisuellen Höllenritt hat ein User auf YouTube zusammengestellt, 12 Minuten voll nostalgischer Pop-Scham, die mit Flash-Back-Refrains, Bierzelt-Humor und Modesünden aufwarten, gleichzeitig aber auch einige popkulturelle Erkenntnisse aufdrängen, zum Beispiel: 

  • Noch bis zum Ende des Jahrzehnts mussten Synth-Musiker so tun, als kämen die Beats aus einem echten Schlagzeug
  • Perlen wie "Shaddap You Face" (Joe Dolce), "Geil" (Bruce & Bongo) oder "Holiday Rap" (MC Miker) sind aus dem kollektiven Dorfdisko-Gedächtnis verschwunden, andere wie "One Night in Bangkok" oder "Live is Life" aber nicht 
  • Mit dem Auftauchen von Modern Talking ab März 1985 ging die Qualität stetig bergab, während sich die Frisuren immer weiter auftürmten
  • Falco wurde innerhalb kürzester Zeit zum Schatten seiner selbst
  • Es war nicht alles schlecht, siehe "Fade To Grey", Paul Hardcastle oder Pet Shop Boys

Auch der Blick von Außen in den englischsprachigen Kommentaren ist erhellend: 

Germany – probably the only country in the world, where a song about GDP (gross domestic product, "Bruttosozialprodukt") can be a No. 1 Hit. 

Wer danach noch immer glaubt, dass früher alles besser war, kann sich noch das nächste Video mit den Eurodance-lastigen Nummer-Eins-Hits von 1990 bis 1999 antun. Das ist immerhin zwei Minuten kürzer. 

Alle deutschen Nummer-Eins-Hits der 80er in 12 Minuten

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Kommentare 7
  1. Kommentar entfernt
    Kommentar entfernt · vor fast 5 Jahre

    Dieser Kommentar wurde gelöscht.

    1. Fabian Peltsch
      Fabian Peltsch · vor fast 5 Jahre

      Das hat mich an den ganzen Bemühungen, "Europa zusammenzudenken", immer sehr gewundert: Das es vor dem Euro und den offenen Grenzen offenbar mehr Kulturaustausch gab. Man denke etwa an all die grenzübergreifenden Stars aus den 70ern oder die vielen mehrsprachigen Coverversionen, wie "Il mio canto libero"/ "Unser freies Lied" von Lucio Battisti und Udo Lindenberg.

    2. Nutzer gelöscht
      Nutzer gelöscht · vor fast 5 Jahre

      @Fabian Peltsch Hier ein wenig Kulturaustausch, meine Lieblingsstadt Berlin und ..... was für eine wunderbare Sprache ..... https://youtu.be/qTORQ...

    3. Fabian Peltsch
      Fabian Peltsch · vor fast 5 Jahre

      (in Antwort auf gelöschten Kommentar) Toller Song und wunderbarer Clip, danke! Es gibt ihn noch, den Austausch :)

  2. Yvonne Franke
    Yvonne Franke · vor fast 5 Jahre

    Am zweiten Weihnachtsfeiertag auf einem Rummelplatz Barcelonas spielten sie Modern Talking. Nun gut. Während man in der Luft herumgeschleudert wird und die Priorität darin liegt, den Sangria bei sich zu behalten, mag das egal sein. Ich ging ein paar Schritte schneller Richtung Dunkelheit.

    1. Fabian Peltsch
      Fabian Peltsch · vor fast 5 Jahre

      Als ich in Shanghai gewohnt habe, hat einer meiner chinesischen Nachbarn "Brother Louie" in Dauerschleife gehört. In Russland und Vietnam bin ich ihrer Musik ebenfalls an den absurdesten Orten begegnet. Schlimm.

    2. Yvonne Franke
      Yvonne Franke · vor fast 5 Jahre

      @Fabian Peltsch Man zieht gleich so den Kopf ein, ne? :-D

    3. Fabian Peltsch
      Fabian Peltsch · vor fast 5 Jahre

      @Yvonne Franke Ja! Und kann doch nicht entkommen...

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