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Pop und Kultur

Grenzenlose Offenheit – zum Tod von Chick Corea

Jan Paersch
Autor für taz, NDR, DLF, Jazz Thing und andere
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Jan PaerschSamstag, 13.02.2021

Es gibt Songs, die man nicht oft genug hören kann. Es wird dauern, bis ich zu viel von "La Fiesta" habe, einer DER Songs von Return to Forever, dieser Band, die einen Jazzrock spielte, der zumindest in den Anfangsjahren wenig von der Angestrengtheit hatte, die man üblicherweise mit dem Genre assoziiert. Ich liebe den warmen Glocken-Klang des Rhodes Piano, mit dessen Sound quasi der 70s-Jazz eingeleitet wurde – von Chick Corea. Der am 9. Februar verstorbene US-Amerikaner wird nun zu Recht gefeiert.

Rock, Bebop, Klassik – und viel Latin ("Diese Musik beruht auf Partys und Leben" – schöner Kulturzeit-Nachruf ab 13:20 Min.) floss in seinen Jazz mit ein, Fusion nennt man das. Es sei leicht, über diese Musik zu spotten, meint die SZ, "und doch war dieses Genre eine der produktivsten Spielarten der populären Musik, mit Auswirkungen bis heute."

Chick Coreas Spiel zeige einen Latin-Sound, der in "lässig vertrackten Metren groovt, bis einem so leicht im Kopf wird wie nach einem Pisco Sour", so Tobi Müller im Spiegel, der an den solo eingespielten "Children's Songs" schätzt, dass man sie "auch seiner leider nicht immer Jazz-affinen Umwelt im Wohnzimmer vorspielen" kann.

Aber mehr Hörempfehlungen: Unbedingt sollte man sein spätes Duo-Konzert vorm Tiny Desk mit Gary Burton (Vibraphon) auschecken. Unten gepiqd: eine halbstündige Auswahl von Michael Laages, die vier Jahrzehnte Corea-Kunst abdeckt. Die Leichtigkeit, mit der er, kurz vor Gründung von Return to Forever, 1972 beim NDR Jazzworkshop elektrisch und akustisch die Tasten anschlägt! (die komplette Radioaufnahme der Session hier).

Trauriger Anlass, amüsanter Schluss: was man in den 70ern so als Covermotiv nahm!

Grenzenlose Offenheit – zum Tod von Chick Corea

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Kommentare 5
  1. Yvonne Franke
    Yvonne Franke · vor fast 4 Jahre

    Mein liebstes ist das Livealbum auf dem er mit Herbie Hancock zu einem vierhändigen Klavierwahnsinn fusioniert. Ganz zart und dann wieder eine Naturgewalt. Wenn das immer, Tag und Nacht, im Hintergrund laufen würde, wäre es mir höchstens manchmal zu leise.

    1. Jan Paersch
      Jan Paersch · vor fast 4 Jahre

      Ich verliere angesichts der Fülle den Überblick. Welches Album meinst du? ich habe mir das hier angeschaut und gestaunt: https://www.youtube.co...
      Wie hip man heute mit diesen Brillen wäre!

    2. Yvonne Franke
      Yvonne Franke · vor fast 4 Jahre

      @Jan Paersch Oh, wie cool! Das Video kannte ich noch nicht. Da hat Herbie aber gewonnen, was die Brille angeht. Ich meinte dieses Album: https://www.youtube.co...

    3. Jan Paersch
      Jan Paersch · vor fast 4 Jahre

      @Yvonne Franke Merci! Aber die Soundquali ist ja fürchterlich.
      Dann doch lieber spotify:
      https://open.spotify.c...

    4. Yvonne Franke
      Yvonne Franke · vor fast 4 Jahre

      @Jan Paersch Am liebsten auf Platte natürlich, aber die konnte ich dir hier jetzt nicht rüberreichen. Leider!

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