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Ich bin Journalist und berichte über Kultur, Bildung und Ideen. Zum Beispiel über traurige Komiker, zärtliche Pornos und Ethikseminare für Frontex. Schreiben ist Denken. Und Staunen ist ein guter Anfang.
Als Redakteur arbeite ich für DIE ZEIT und ZEIT ONLINE im Hamburg-Ressort. Zuvor war ich Chefredakteur des Studierendenmagazins »Zeit Campus«. Ältere Texte von mir findet man auch auf »Spiegel Online«, in »Spex« und im »Missy Magazine«.
Studiert habe ich amerikanische Kultur, Medienkultur und Politik in Hamburg und Washington, DC, aktuell mache ich berufsbegleitend einen Master in Geschichte Europas in Hagen.
Am 12. Mai 1921 wurde in Krefeld Joseph Beuys geboren. Vor 100 Jahren also, weshalb für 2021 schon das »Beuys-Jahr« ausgerufen wurde, mit diversen Ausstellungen und einem städteübergreifenden Festival in NRW.
Beuys, Beuys, Beuys. An sich ist das »business as usual« im Ausstellungs- und Kulturbetrieb. Allerdings ist Joseph Beuys nicht nur der wohl bekannteste deutsche Künstler der Nachkriegszeit, sondern auch einer der schwierigeren, wie Niklas Maak in einem langen Text im Feuilleton der FAS auseinanderdröselt (hier gepiqd ist die Fassung bei Blendle).
Denn Beuys, der in Jugendjahren ein begeisterter Nationalsozialist gewesen war, sich dann der Anthroposophie zuwandte und später Mitbegründer der Grünen wurde (und gemeinsam mit Mitgliedern von BAP den Protestsong Sonne statt Reagan auf- und damit das Genre »German Reggae« vorwegnahm, was die Karriere von Gentleman überhaupt erst möglich machte und vielleicht sein größtes Vergehen ist – OK, Scherz), dieser Beuys hatte neben seinen fortschrittlichen, demokratischen und ökologischen Elementen oft auch etwas dunkel Dräuendes an sich, in seiner Selbstinszenierung als Schamane und seinen Beschwörungen des Mystischen und Vormodernen.
Andernorts würde das vielleicht als harmloser Künstlerspleen durchgehen, in Deutschland – aus guten Gründen – nicht.
Man könnte es sich jetzt leicht machen und sagen: So ist das eben mit den deutschen Künstlern, sie sind belastet oder verdächtig, so wie ALLES in den letzten ca. 200 Jahren deutscher Geschichte belastet oder verdächtig ist.
Tatsächlich ist Maak auch nicht der erste Kunstkritiker, der ein Jubiläum problematisiert — vor ziemlich genau zwei Jahren schrieb Hanno Rauterberg in der ZEIT einen ganz ähnlichen Text zur Frage, ob man denn 100 Jahre Bauhaus bedenkenlos feiern könne.
Damals zeigte sich: Man konnte. Niemand, der schicke Bauhaus-Uhren (die mit Bauhaus nicht viel zu tun haben) oder andere Memorabilia verkaufen wollte, ließ sich dabei von den Misstönen in der Bauhaus-Geschichte abhalten.
Ob das Beuys-Jahr ein ähnlich ungebrochenes Fest wird, scheint mir aber noch nicht ausgemacht zu sein. Meine Vermutung ist, dass das Label »Beuys« weniger als das Label »Bauhaus« als glattgeschliffener zeitloser Klassiker über die Kategorien von Politik und Geschichte erhaben ist – und dass Beuys deshalb als ambivalent, kompliziert und auch kritikwürdig erinnert werden wird, so wie es im Text von Maak schon anklingt.
Wie die Museen und Ausstellungshäuser mit dem Beuys'schen Erbe und Andenken umgehen, wird selbstverständlich erst zu erkennen sein, wenn sie wieder Besucher*innen empfangen dürfen – und wann das der Fall ist, wissen wir nicht.
Ausgerechnet in Corona sieht Niklas Maak nun aber die Aktualität und Anschlussfähigkeit von Beuys begründet. Denn dunkles Dräuen, vormodern argumentierend und antroposophisch angereichert, das hat ja gerade Konjunktur in Deutschlands Szene der Coronaskeptiker und Imfgegner.
[UPDATE] Unten verlinkt habe ich den Text auf Blendle, kostenpflichtig und leider wohl auch mit einem Bug. Kostenlos und voll intakt kann man ihn auch hier lesen.
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Ja, auch Beuys wie auch andere Künstler sollte man vielschichtig betrachten.
Ich weiß nicht, ob es an mir liegt, aber ich kam nicht direkt auf die zweite Seite des Beitrags:
https://blendle.com/i/...