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Pop und Kultur

Gregg Allman (†), portraitiert von Cameron Crowe

Jan Paersch
Autor für taz, NDR, DLF, Jazz Thing und andere
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Jan PaerschSonntag, 28.05.2017

Räudige Südstaaten-Hippies waren sie, die alles einschmissen, was sie fanden, jahrelang in einem Van lebten und bereits 50.000 Dollar Schulden angehäuft hatten, bevor ihre Karrieren richtig begannen. Gregg Allman und sein Bruder Duane kamen dann als Allman Brothers Band noch groß raus. Gregg als Keyboarder und Sänger, Duane als Slide-Gitarrist, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hatte. Sie kombinierten eingängige Melodien mit ausladendem Southern Rock, Country mit zutiefst empfundenem Blues und veröffentlichten​ als drittes Album das Dokument dreier spektakulärer Konzerte. Der Rolling Stone nannte „At Fillmore East“ das “beste Rock-Live-Album, das je auf Vinyl gepresst wurde“. Die Kombination von Duanes Les Paul-Gitarre mit dem raspeligen Soul-Gesang von Gregg, gleichermaßen an Kris Kristofferson wie Otis Redding geschult, war eine landesweite Sensation.

Es folgten zwei Tragödien: im Abstand eines Jahres kamen Duane Allman und Bassist Berry Oakley bei Motorradunfällen ums Leben.

Gregg Allman arbeitete weiter, und machte die Allman Brothers zu stadionfüllenden Millionensellern. Der Sänger schrieb zeitlose Songs, die ins moderne American Songbook eingegangen sind, darunter „Midnight Rider“ (später ein Hit für Joe Cocker und Willie Nelson). Anfang der 70er Jahre begleitete ein blutjunger Journalist namens Cameron Crowe die Band auf Tour und schrieb diesen großartigen Artikel darüber, der den gestern im Alter von 69 Jahren verstorbenen Gregg Allman feinfühlig portraitiert (später sollte Crowe seine Erfahrungen im Film „Almost Famous“ verarbeiten).

"Man muss sich fragen, warum jemand überhaupt eine Karriere als Musiker verfolgt“, erzählte Allman Crowe 1973. „Ich jedenfalls habe für meinen Seelenfrieden gespielt.“

Gregg Allman (†), portraitiert von Cameron Crowe

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