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Jahrgang 1978, Journalistin und Autorin. Sie studierte Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Geschichte in Bochum.Texte von ihr wurden unter anderem in der FR, FAZ, auf ZEIT ONLINE und in der Neuen Rundschau veröffentlicht. Sie ist Mitherausgeberin der Zeitschrift Pop. Kultur und Kritik, für die sie regelmäßig über Pop und Kunst schreibt. Außerdem ist die Mitglied der Redaktion von 10nach8, eine Kolumne und ein Autorinnen-Kollektiv bei ZEIT ONLINE.
*Willkommen im 14. Türchen des piqd-Adventskalenders.*
Dieses Mal habe ich Antonia Baum zu einem Gespräch über ihre Lieblingsbücher eingeladen. Da sie gerade in der KiWi Musikbibliothek einen Essay über Eminem veröffentlicht hat (ihr erinnert euch, der supererfolgreiche weiße Rapper, dessen homophobe und frauenfeindliche Texte vor rund 20 Jahren die Charts dominierten) sprechen wir zu Beginn unseres Gesprächs über Sexismus und Rap. Ihre Liebe zu Eminem verlangt Antonia Baum eine gewisse Akrobatik ab. Vieles, was sie heute problematisch findet, hat sie als Teenager und mit struktureller Misogynie groß geworden, ignoriert. Eminems Texte und das Spiel mit der eigenen Biografie, seine Rollenprosa und Attitude waren dennoch ein wichtiger Impuls für die Schreibhaltung von Antonia Baum:
„Rap war eine Spielart in meinem Repertoire, die mich ermutigt hat. Ja, ok, alles klar, lass uns anfangen, ich kann auch krass sein – und zwar auf dem Papier.“
Mit Eminems Musik im Rücken veröffentlichte Antonia Baum neben Kurzgeschichten auch schon früh ihren Debütroman: 2011 unter dem Titel "Vollkommen leblos, bestenfalls tot". Es folgten "Ich wuchs auf einem Schrottplatz auf, wo ich lernte, mich von Radkappen und Stoßstangen zu ernähren", "Tony Soprano stirbt nicht" (alle drei bei Hoffmann und Campe) und das Memoire "Stillleben" (Piper). Die 1984 geborene Autorin, die auch als Kolumnistin für DIE ZEIT arbeitet, erlebte vor allem als schreibende Frau in der Öffentlichkeit, wie stark struktureller Sexismus und Misogynie in der Gesellschaft verankert sind. Und hat heute auch einen anderen Blick auf Teile ihrer Lesebiografie, die zunächst stark von einem männlichen Kanon dominiert waren.
Rap war und ist schon immer Teil ihrer Lesebiografie. Mitgebracht hat Antonia Baum aber auch drei klassisch literarische Lieblingstexte: Erzählungen von Kafka und Lucia Berlin und Irmgard Keuns Klassiker "Das kunstseidene Mädchen".
Quelle: Mascha Jacobs podcasts.piqd.de Bild: piqd detektor.fm
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