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Liebe, Sex und Wir

Wer über Sexismus reden will, muss über Sex reden

Theresa Bäuerlein
Journalistin. Autorin. Seit (gefühlt) schon immer.
Zum Kurator'innen-Profil
Theresa BäuerleinDonnerstag, 28.12.2017

Die Schriftstellerin und Schauspielagentin Heike-Melba Fendel kritisiert die #metoo-Kampagne - aber nicht einfach nur, wie das ja oft so ist, um einfach irgendwie die Gegenposition einzunehmen, sondern weil sie eine sehr kluge Beobachtung macht: 

Anspruch dieser sich als aufklärerisch ausweisenden Kampagne ist ja, dass Sexualität anders, also auf Augenhöhe zwischen den Beteiligten verhandelt wird. Aber weder erwähnt noch eben verhandelt wird weibliches Begehren und wie es sich in die Gemengelage wechselseitiger Erwartungen einfügt. Die bei #metoo sprechende Frau ist nur Gegenstand eines in falsche Handlung überführten Begehrens der Männer.

Sie glaubt, dass die öffentliche Debatte im intimen Raum zwischen zwei Menschen nur bedingt weiterhilft. Deswegen ist sie nicht unnötig, sie muss nur, findet Fendel, ergänzt werden damit, dass Frauen und Männer sich mit ihren Konditionierungen durch Porno etc. auseinandersetzen.

Wenn eine junge Frau mit 14, 15 jetzt zum ersten Mal mit einem Jungen schläft, dann ist sie mit dieser Konditionierung ihres Partners, wie auch der eigenen, in viel existenziellerem Maß konfrontiert als mit dem aufklärerischen Radius von #metoo. Das ist alles andere als Whataboutism, es muss zusammengedacht werden. 

Eine wirklich lesenswerte Ergänzung der Debatte. 

Wer über Sexismus reden will, muss über Sex reden

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Kommentare 3
  1. Marcus von Jordan
    Marcus von Jordan · vor fast 7 Jahre

    es gefällt mir, dass jemand sagt - "lass uns nicht stehen bleiben, bei der reinen Beschreibung einer Perversion". Aber was genau ist die Erkenntnis? Ich bin mir nicht sicher, ob ich es verstehe. Dass Frauen nicht auch sagen, was sie wollen, anstatt nur, was sie nicht wollen? Warum verknüpft sie das so "verpflichtend"?...Na ich lese es nochmal, aber falls mich jemand erhellen kann...

    1. Monika Kienle
      Monika Kienle · vor fast 7 Jahre

      Ich habe es so verstanden, dass es gar nicht so einfach ist, zu wissen was man will, weil wir geprägt sind durch das was uns als Sexualität vorgelegt wird, sei es kulturell oder durch Pornos.
      Das "ich auch" fördert nicht die nowendige Debatte, weil sie die Opferhaltung inneliegend hat.
      Aber der Artikel scheint mir mehr Ratgeber für Künstlerinnen zu sein als eine Vorlage um die Diskussion zu erweitern.

    2. Marcus von Jordan
      Marcus von Jordan · vor fast 7 Jahre

      @Monika Kienle Danke. Ja so ist es wohl gemeint...jetzt muss ich es nochmal lesen! :)

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