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Sich als Frau eingestehen, dass man heiß auf Sex ist
Freier Journalist. Autor. Aktivist. Internetmeme. Feminismus und so. Turngerät von vier Kindern.
1979 in Ostberlin geboren - inzwischen hat die Heimat keinen Ort mehr. Mit David Hasselhoff die Mauer zum Einsturz gebracht, um sich in eine waschechte Kreuzergerin verlieben zu können. Altsprachengepeinigt. So Sachen studiert. Kinder gekriegt. Im Rock durchs Internet spaziert. Rempelt für Pinkstinks Sexismus in Wort und Tat um. War mal hier, mal dort, schaut mittlerweile aufs Meer. Und schreiben. Immer wieder schreiben.
An piqd schätze ich besonders die spontan aufkeimenden Debatten und Themenblöcke. Die haben nämlich nichts mit redaktionellen Vorgaben oder Clickbaiting zu tun (Wenn du DAS hier liest, willst du, dass deine Eltern auf 10 Weisen grausam sterben1!11!!), sondern oftmals eher mit dem zwanglosen Zwang dessen, was sich in den einzelnen Bereichen als diskussionswert abzeichnet.
Hier im Kanal Liebe, Sex und Wir haben meine Kolleginnen Antje Schrupp und Judka Strittmatter mit sehr lesenswerten Empfehlungen das Feld Weibliches Begehren aufgemacht. Antje mit ihrem piq zur Kurzgeschichte The Cat Person und Judka mit ihrem piq zu einem Interview mit der Psychologin Susan Konrad. Beide piqs werfen sehr hellsichtige Fragen darüber auf, was wir als Gesellschaft eigentlich mit der Sexualität von Frauen machen. Gibt es einen Unterschied zwischen Freiheit und Selbsbestimmtheit und ist Consent wirklich immer ausreichend: Daran anschließend möchte ich diesen Text hier in die Debatte werfen.
Die Autorin beschreibt darin, dass es Frauen bemerkenswert schwer fällt, zu ihrem eigenen Begehren und ihren Bedürfnissen zu stehen, ja letztere überhaupt auszuformen. Und zwar weil es ihnen schwer gemacht wird. Aber auch Männer sind in der von ihr analysierten Struktur nicht viel besser dran.
Either a woman’s legs are locked and closed and safe and healthy or else they are seen as open to just about anything flying in there. Either a man is totally shameless and without boundaries in his hunger, or he is silenced and sexless.
Viel zu oft wird davon ausgegangen, dass Frauen zu zerbrechlich sind, um mit sexuellem Appetit klar zu kommen. Sowohl mit ihrem eigenen wie auch mit dem eines männlichen Partners. Und davon, dass Männern ein unbezähmbarer Trieb innewohnt, dem ein weiblicher Körper gefälligst zur Verfügung gestellt werden muss. So vögeln wir meilenweit aneinander vorbei, weil die imaginierten Persönlichkeiten in unseren Köpfen der Intimität mit den tatsächlichen Personen im Weg stehen.
Quelle: Nicole Daedone EN nicoledaedone.com
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