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Klima und Wandel

Wie unsere Ernährungsgewohnheiten das 1,5-Grad-Ziel sprengen

Ralph Diermann
Energiejournalist

Strom, Wärme und Mobilität – das sind meine Themen. Ich arbeite seit 2008 als freier Energiejournalist u.a. für die Süddeutsche Zeitung, Spiegel Online, die Neue Zürcher Zeitung, für Riffreporter sowie für einige Fachzeitschriften.

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Ralph DiermannDonnerstag, 16.03.2023

Etwa 15 Prozent der Erderwärmung seit der Industrialisierung gehen auf das Konto der Ernährung, hat ein Forscherteam der US-amerikanischen Columbia University ausgerechnet. Verantwortlich sind dafür vor allem die Methan-Emissionen aus der Rinderhaltung und dem Reisanbau sowie das Lachgas aus stickstoffhaltigen Düngemitteln und der Tierhaltung. Methan und Lachgas haben ein vielfach höheres Treibhausgaspotenzial als Kohlendioxid.

Doch welche Klimawirkung wird das Essen künftig haben, wenn es bei den heutigen Gewohnheiten bleibt? Sprich: Wie viel Grad gehen in Zukunft auf das Konto der Ernährung? Auch das haben die Forscher der Columbia University untersucht, David Zauner stellt die Studie auf klimareporter.de vor.

Ganz kurz zusammengefasst: Unter der Annahme, dass die weltweiten Essens- und Produktionsweisen unverändert bleiben und die Weltbevölkerung nicht wächst, wird die Ernährung bis 2050 für ein Plus von 0,7 Grad verantwortlich sein. Da die globale Temperatur im Durchschnitt bereits um 1,1 Grad gestiegen ist, gerät das 1,5-Grad-Ziel allein damit außer Ferne.

Wobei die nahrungsbedingte Erderwärmung real wohl noch deutlich stärker ausfallen dürfte als in der Studie angenommen, da der Fleischkonsum in den nächsten Jahren global wachsen und die Weltbevölkerung zunehmen wird. So erwartet die UNO bis 2036 neun Milliarden und bis 2057 zehn Milliarden Menschen – heute sind es gut acht Milliarden auf der Erde.

Die Forscher haben auch untersucht, wie sich die Treibhausgasemissionen aus der Ernährung reduzieren lassen. Naheliegend: weniger Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte. Noch mehr bringe aber die Optimierung landwirtschaftlicher Verfahren, etwa eine veränderte Fütterung der Tiere. Auch bei Reisanbau und Düngern gebe es noch viel Potenzial für Emissionsminderungen.

Wie unsere Ernährungsgewohnheiten das 1,5-Grad-Ziel sprengen

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