sharing is caring
ist wirklich so!
Vielen Dank fürs Teilen!
Kluge Köpfe filtern für dich relevante Beiträge aus dem Netz.
Entdecke handverlesene Artikel, Videos und Audios zu deinen Themen.
Kurator'in für: Klima und Wandel
Ich bin freie Journalistin und Teil des journalistischen Kollektivs Collectext. Nach einem Bachelor in Philosophie und Biologie habe ich die multimediale Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule genossen. Am liebsten erzähle ich Geschichten, die Mut machen. Die finde ich meistens in der sozial-ökologischen Transformation, manchmal auch in der digitalen.
Im 2. Leben bin ich Umweltaktivistin. Wie ich das mit professionellem Journalismus vereinbaren kann?
-> collectext.de/journalismus-und-aktivismus/
Kennen Sie George Monbiot? Er ist britischer Autor und politischer Aktivist und hat unter anderem eine Klimakolumne im Guardian. Was mich an ihm am meisten beeindruckt, ist seine Unermüdlichkeit, unsere Wirtschaftsweise zu kritisieren.
Schon 2019 habe ich eine Kolumne von ihm empfohlen, in der er darauf hinwies, dass Wirtschaftswachstum sich nicht von Ressourcenverbrauch entkoppeln lasse.
Zwei Jahre später. Unser Wirtschaftssystem hat sich nicht grundlegend geändert, Ungerechtigkeiten und die Klimakrise haben sich weiter verschärft. Monbiot kritisiert den Glauben an grünes Wachstum. Doch er findet dafür immer wieder erfrischende Gedanken.
Dieses Mal dreht sich sein Spin um nordatlantische Nordkaper (eine Art der Glattwale, die kurz vor dem Aussterben stehen) und um Denken in Schubladen. Frage man sich, warum die Nordkaper stark gefährdet seien, könne man als Gründe eine Fischereikrise, die Klimakrise, die Versauerung oder Verschmutzung der Ozeane oder auch den Lärm nennen. Das Problem sei nur, dass man diese Gründe als vereinzelte Krisen in einzelnen Schubladen betrachte und damit den wesentlichen Punkt nicht sehe: Schuld sei eine generelle Krise, ausgelöst durch menschliche Aktivität.
What would we see if we broke down our conceptual barriers? We would see a full-spectrum assault on the living world. A recent scientific paper estimates that only 3% of the Earth’s land surface should now be considered “ecologically intact”.
Am Ende sei all dies auf eine Ursache zurückzuführen: unsere Wirtschaftsweise, das Immer-Mehr, Immer-Schneller, Immer-Weiter, der Wachstumszwang. Monbiot glaubt nicht an grünes Wachstum. Oder daran, dass wir das Klima mit Direct-Air-Capture-Anlagen retten können. Nicht falsch verstehen: Er ist nicht pauschal gegen grüne, klimafreundliche Technologie, er warnt nur davor, dass diese zu einem weiteren Ressourcenverbrauch führen wird, wenn wir unsere wirtschaftliche Aktivität nicht insgesamt dramatisch reduzieren.
"Sustaining our life-support systems means doing less of almost everything."
Ich lasse das hier einfach mal so stehen. Vielleicht klingt es ja nach?
P.S.: Die Kolumne wurde schon vor einer Woche veröffentlicht, aber ich wollte es mir nicht nehmen lassen, mein piqd-Comeback so zu beginnen, wie meinen allerersten piq – mit einem Text von George Monbiot.
Ich freue mich, wieder hier zu sein. Haben Sie spezielle Wünsche an meine piqs in diesem Kanal? Schreiben Sie es in die Kommentare!
Quelle: George Monbiot EN www.theguardian.com
Bleib immer informiert! Hier gibt's den Kanal Klima und Wandel als Newsletter.
Einfach die Hörempfehlungen unserer Kurator'innen als Feed in deinem Podcatcher abonnieren. Fertig ist das Ohrenglück!
Öffne deinen Podcast Feed in AntennaPod:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Downcast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Instacast:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Apple Podcasts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Podgrasp:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Bitte kopiere die URL und füge sie in deine
Podcast- oder RSS-APP ein.
Wenn du fertig bist,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in gpodder.net:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Öffne deinen Podcast Feed in Pocket Casts:
Wenn alles geklappt hat,
kannst du das Fenster schließen.
Danke für den piq! An diesem Beispiel wird sehr gut die "Nachhaltigkeitskrise" offenbar. Die Realität wird einzelne Bausteine zerlegt, um sie technokratisch zu lösen. Dabei wird alles zu verwertbaren Objekten gemacht. Die Lebendigkeit geht verloren. Ach und ja, die Portland Swifts sind wieder da - es sind die Mauersegler, die Karen Russel als "Zigarren mit Flügeln" bezeichnet. Sie fliegen wieder ihre Formationen, um dann geschwind im dreistöckigen Schornstein zu verschwinden.
willkommen zurück! Dieser piq war schon mal sehr interessant, wenn auch deprimierend natürlich.
Ist vermutlich die schwierigste aller Debatten. Denn "wirtschaftliche Aktivität" bedeutet ja etwas - Bequemlichkeit und Konsum, aber auch Versorgungssicherheit, medizinischer Fortschritt und vielleicht sogar auch Freiheit in bestimmten Dimensionen. Und der Status ist so so ungeheuer unterschiedlich - also wer muss wann "aufhören"? Ist es möglich Level zu vereinbaren? Ich kann mir das nicht vorstellen.
Ich bezweifle übrigens, dass die Menschheit immer nur auf einen Punkt starrt bei der Auseinandersetzung mit dem Problem. Das ist mir zu kulturpessimistisch. Aber was soll die bessere Praxis sein? Es ist ja kaum möglich jeweils an allen Facetten gleichzeitig arbeiten zu wollen.
Nachhaltigkeit ist bis vor kürzester Zeit kein Kriterium unternehmerischer Planung gewesen. Was ist möglich, wenn es das wird und immer mehr wird, weil die Politik entsprechend steuert? Mir scheint überraschend viel. Auch wenn dabei wieder Fehler gemacht werden und faule Kompromisse - die Fortschritte im Bereich Photovoltaik und Batterietechnologie stellen alle Erwartungen in den Schatten, seit dem dort ernsthaft investiert wird.
Trotzdem lande ich auch, wie immer, bei der Kapitalismuskritik. Das Diktat des quantitativen Wachstums ist fatal. Wenn weiter nur "gut" ist, was mehr wird, dann gehören wir der Katz. Das macht die Libertären zum schlimmsten Feind des ökologischen Gleichgewichts - denn wie soll ein System entstehen, dass das "immer besser" fördert ohne entsprechende Ordnungspolitik?
Was bedeutet das für die Einzelne? Und was bedeutet das für die Berichterstattung und die Debatte über das Thema? Welche Narrative bräuchten wir, um ein "kollektives Licht" anzuzünden, eine Bewegung, die nicht nur aus Angst gespeist wird, sondern ein positives Ziel hat. Was ist jetzt drin für die Menschen, die es anders machen wollen? Was könnte den Wunsch nach Luxus und Konsum und unendlichem, gekauften Spaß ersetzen? Darüber scheint mir zu wenig gesprochen zu werden. Nur die permanente Wiederholung der Ankündigung der Apokalypse ist unverzichtbar, aber eben doch auch lähmend.
Ich wollte mit den Kurator*innen in diesem Kanal mal eine Mini-Konferenz machen, um über diese Dinge zu sprechen. Dieses Jahr klappt das schon wieder nicht mehr - aber wir nehmen den Faden wieder auf.