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"Wie kann die Klimakrise gelöst werden?" ist die Frage, die mich am meisten beschäftigt. Ich bin Mitglied von RiffReporter, einem Autorenkollektiv und einer Genossenschaft für freien Journalismus.
Verena Brunschweiger hat gerade einen Lauf. Die 38-jährige Lehrerin hat ein Buch verfasst mit der These: Aus Klimaschutz-Gründen sei es besser, auf Kinder zu verzichten. Mit diesem provokanten Satz tingelt sie durch die Talkshows und gibt zahlreiche Interviews. (Einen Text über den Philosophen Théophile de Girauds, der einen ähnlichen Satz vertritt, hatte ich vor einiger Zeit gepiqd.)
In vielen Texten über Brunschweiger wird nun mit Akribie diese Zahl zitiert: 58,6 Tonnen CO2 pro Jahr wegen eines Kindes. Das ist schon wegen der Schein-Präzision Quatsch. Und dennoch ist die Zahl das geringste Problem. Christopher Schrader hat sich die Studie angesehen, auf deren Aussage Brunschweigers Thesen im Wesentlichen basieren.
Zusammengefasst spricht viel dafür, dass an dem Argument „Kind als Klimakiller“ viel weniger dran ist, als Verena Brunschweiger staunend vorträgt. Die erste Studie macht Annahmen mit Diskussionsbedarf, die zweite verschweigt sie, und das „Manifest der Kinderfreiheit“ nimmt alles für bare Münze. Der Einfluss der Nachkommen auf den eigenen CO2-Fußabdruck ist sicherlich vorhanden, aber nicht überragend groß. Es ist eine wichtige, keine zentrale Lebensentscheidung für die globale Erwärmung – kein An-Aus-Schalter für Umweltschutz. Wenn die Lehrerin gegen die von ihr empfundene Diskriminierung der Kinderlosen protestieren will, sollte sie das Klima besser außen vor lassen.
Und außerdem: Ist nicht gerade die Jugendbewegung #FridaysforFuture ein Indiz dafür, dass die nachfolgende Generation vieles besser machen könnte?
Offenlegung: Ich bin Teil des Autorenteams von KlimaSocial auf RiffReporter, wo dieser Beitrag publiziert wurde.
Quelle: Christopher Schrader/KlimaSocial Bild: Christopher Schrader riffreporter.de
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Da Umbenennungen, die aus kinderlos kinderfrei machEN, gerade vielerortens (Stichwort: ARD) besprochen werden, zwei Fragen:
Im Spielfilm VICE, der die Schurkenstücke des einstigen US-Vizepräsidenten Dick Cheney darstellt, gibt es eine Szene, in der dieser - bezahlt von der Öl-Industrie - den Begriff GLOBALE ERWÄRMUNG aus den Medien haben möchte. Die Leute hätten davor Angst. Er plädiert für KLIMAWANDEL, denn Änderungen habe es immer gegeben.
Ist das belegt oder zumindest wahrscheinlich?
Und wenn ja, müssten wir dann nicht zurückkehren zum Begriff GLOBALE ERWÄRMUNG?
Kinderkriegen keine Sünde für das Klima. Das Klima an sich ist weder durch Kinder, noch durch Menschen gefährdet. Deshalb muss niemand das Klima schützen. Was gefährdet ist, ist das spezifische Klima, welches die Existenz der Menschen ermöglicht (unser heutiges Klima). Wenn sich nun durch eine ausufernde Population der Menschen dieses Klima verändert, dann ist das eine natürliche Reaktion der Natur, die bei jeder Überpopulation einsetzt. Also nichts außergewöhnliches für das Klima.
Und da alles Leben auf der Erde sich auf das Klima auswirkt, müsste diese Überschrift tausendfach gestellt werden: „Ist das Autofahren ...“ oder „Ist das Arbeiten ...“ oder „Ist das Atmen ...“. Nach dieser Logik wäre es besser, wenn jeder zweite Mensch aufhört zu atmen.
Und das Wort "Sünde" ist hier ebenso fehl am Platz, "schädlich" wäre treffender gewesen.
Dass die Kinder auch eine Entscheidungsfreiheit haben werden, wieviele Kinder sie ihrerseits bekommen möchten, oder wie sie sich generell verhalten wollen, ändert absolut nichts an der Entscheidungssituation, in der wir stehen. Die Verantwortlichkeit addiert sich nicht zu 100% auf.
Dass unsere Entscheidungen keinen Einfluss auf Eltern in den weniger entwickelten Ländern oder sonstwo hat, ist richtig, aber hier auch irrelevant.
Dass gerade meine Kinder (die ich nicht habe) zur Avantguarde des Klimaschutzes gehören werden - und damit ihre Geburt quasi negative Emissionen verursacht, ist denkbar, kann aber nicht zur Grundlage einer Entscheidung gemacht werden.
Wenn man sich überhaupt mit dem Gedanken befassen will - was man nicht muss - muss man von einem Wahrscheinlichkeitsbereich ausgehen. Und der breitet sich in Deutschland zwischen 100 und 500 t, aus, von mir optimistisch abgeschätzt.
Kinder zu bekommen oder nicht ist eine extrem wichtige Lebensentscheidung, sehr privat, sehr existentiell, sehr stark verwoben mit der Seele.
Und sie hat eben auch Wirkung auf andere Menschen.
Gibt es so etwas wie eine Verantwortung für das Gelingen und Wohlergehen des großen "Projekts Menschheit"? Oder ist das zu groß für uns?
Für eine Jäger- und Sammlergruppe in vorgeschichtlicher Zeit, die durch die Natur zog, war es wichtig, die Zahl der Mitglieder in einem bestimmten Bereich zu halten. Ist es jetzt soviel anders? Wichtige Fragen.