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Klima und Wandel

Forscher: Zeit nur noch bis 2030

Nick Reimer
diplomierter Energie- und Umweltverfahrenstechniker, Wirtschaftsjournalist und Bücherschreiber
Zum Kurator'innen-Profil
Nick ReimerMittwoch, 20.03.2019

Was passiert, wenn der globale Ölverbrauch in den kommenden fünf Jahren weiter steigen wird - wie von der Internationalen Energie-Agentur gerade ermittelt? Richtig: Die weltweiten Treibhausgas-Emissionen werden weiter steigen!

Was passiert, wenn der deutsche Kohleausstieg tatsächlich erst 2038 kommt, wie von der Kohlekommission gefordert (was allerdings noch längst nicht ausgemacht ist aufgrund der Vorbehalte in der Union). Richtig: Deutschland wird sein Klimaziel bis 2030 nicht schaffen - mindestens 55 Prozent Reduktion gegenüber 1990.

Und was passiert, wenn einzelne Staaten ihre Klimaziele nicht erreichen? Dann sind die im Pariser Klimaabkommen 2015 verkündeten Temperaturziele natürlich auch nicht zu schaffen.

Würden alle Länder ihren in Paris hinterlegten Reduktions-Verpflichtungen nachkommen, befände sich die Welt auf direktem Kurs in eine Zukunft, die bis 2100 einen mittleren globalen Temperaturanstieg von 3,3 °C erlebt. Wie gesagt: WÜRDE! Und wie gesagt: Mit einem deutschen Kohleausstieg 2038 IST das deutsche Klimaziel - völkerrechtsverbindlich hinterlegt in Paris - nicht zu schaffen. 3,3 Grad mehr!

Jetzt ein hat Forscherteam um Jonathan Lamontagne von der Tufts University untersucht, was denn geschehen müsste, um wenigstens das Zwei-Grad-Ziel bis 2100 einzuhalten. Ergebnis: Der Treibhausgas-Ausstoß aller Länder der Welt muss schon bis zum Jahr 2030 auf null gebracht werden. Anders als die Wissenschafts-Kollegen vom IPCC gehen die Experten um Lamontagne in ihrer Analyse nämlich nicht davon aus, dass Geo-Engineering wirklich hilft, der Atmosphäre einmal produziert Treibhausgase wieder zu entziehen. Zudem rechnet ihre Arbeit damit, dass die sogenannte Klimasensitivität bei einer Verdoppelung der Treibhausgas-Menge in der Atmosphäre stärker nach oben ausschlägt als vom IPCC angenommen. Deshalb schlagen die Forscher Alarm:

Wir zeigen, dass unsere Generation wesentlich die Verantwortung dafür trägt, künftigen Generationen eine erträgliche Zukunft zu sichern.

Forscher: Zeit nur noch bis 2030

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Kommentare 2
  1. Daniel Käsmayr
    Daniel Käsmayr · vor fast 6 Jahre

    Aktueller Pegelstand: https://scripps.ucsd.e...

  2. Dominik Lenné
    Dominik Lenné · vor fast 6 Jahre

    Uh, verdammt pessimistisch! Mir kann's im Prinzip wurscht sein, bis dahin bin ich weg vom Fenster mit Blick auf den See. Trotzdem - irgendwo gibt es da dieses Gefühl, dass es ein "Projekt Menschheit" gibt, das schiefläuft, und an dem auch ich einen Anteil habe.....
    Es ist aber wie bei einem schweren Schuldner: er muss als Allermindestes die Briefe mit den Rechnungen öffnen und lesen. Und dann zur Schuldnerberatung.

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