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Kopf und Körper

Ein Mann. Ein Curry.

Annette Kerckhoff
Gesundheitswissenschaftlerin

BSc Komplementärmedizin MSc Gesundheitsförderung. Seit 1990 freie Journalistin Schwerpunkt Gesundheit/Komplementärmedizin. Arbeite fest in der Patientenaufklärung für Natur und Medizin e.V.. und die Uniambulanz Witten/Herdecke.

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Annette KerckhoffDonnerstag, 16.11.2017

Alleine hätte ich diesen Text nie ausgegraben. Der Link wurde mir von einem Freund geschickt, einem Inder, der in London aufwuchs, vermutlich, weil wir uns in den letzten Wochen gegenseitig Fotos von selbstgekochten Currys per whatsapp geschickt haben. Zum Beispiel vom "Green Apple Curry" mit Granny Smith Äpfeln, was wirklich originell schmeckt.

Nun wurde vor ein paar Tagen eine Buchpassage in der Times veröffentlicht, in der es um Currys, allgemein um das Essen geht. Sie stammt von Sathnam Sanghera, einem erfolgreichen britischen Journalisten, der aus einer strengen Sikh-Familie kommt, aber nach London zog, um dort eine beeindruckende Karriere zu starten. Er schrieb das Buch The Boy With The Topknot: A Memoir of Love, Secrets and Lies in Wolverhamptom über das Leben seiner Kindheit, das andere Leben zuhause.

Allein der erste Absatz ist grandios:

"To say I grew up in Wolverhampton eating Punjabi food would be to understate things. Food wasn’t just about sustenance for my family in the Eighties and Nineties. It was the medium through which we socialised (...); passed leisure time (...); and worshipped (one of the tenets of the Sikh religion being the provision of a free meal to anyone who attends a temple). Through it we indulged in nostalgia for the homeland (coconuts, guavas and mangos were among the foods guaranteed to make my relatives wistful) and wished for a better afterlife in reincarnation (scattering waste food for birds having been a morning ritual at home for as long as I can remember)."

Am Ende will man auch so eine Mutter, die immer kocht und heimlich Tupperdosen mit Curry in die Reisetasche oder in Mietwagen stellt, will gleich in die Küche, die Hände in Teig stecken, Gewürze anrösten, Ghee schmelzen, Gemüse schnippeln, Freunde einladen, gemeinsam essen.

Als Anregung gibt es gleich ein Rezept dazu: gebratene Teigfladen, Gobi paratha. Und auf Sathnams Website einen kleinen Clip mit einem Interview zum Buch, in dem auch seine Mutter zu Wort kommt: www.sathnam.com


Ein Mann. Ein Curry.

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