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...die mit dem Schmetterling.
Meine Intention: Ziemlich weite Blickwinkel beisteuern, meistens aus der Luft.
Meine Mission: Brücken bauen zur #Schmetterlingsfrequenz
https://schmetterlingsfrequenz.eu/
Mein Buch: https://gabrielefeile.de/buch/
Vor kurzem wurden wir Deutschen dazu aufgefordert, Geld zu spenden für die Menschen, die bei den verheerenden Fluten in Westdeutschland im Juli 2021 ihr Hab und Gut verloren (und manche auch ihre Angehörigen). Viel Geld ist nötig, um den Menschen zu einem Neustart zu verhelfen. Solche Aufrufe sind wir seit langem gewohnt, und bei den routinierten Fernsehsendungen, die solchen Katastrophen oft folgen, kommen in Windeseile ziemlich hohe Beträge zusammen.
Was noch nicht so lange bekannt ist, ist die Tatsache, dass wir nicht nur bei Naturkatastrophen wie aktuell dem Erdbeben in Haiti oder bei anhaltenden Nöten in Ländern auf dem afrikanischen Kontinent zum Spenden aufgerufen werden. Nein, in den letzten Jahren kann man buchstäblich für „Hinz und Kuntz“ ein paar Euros oder mehr locker machen, wenn man ihre Mission oder ihre Arbeit unterstützen will.
Schon 2019 drängte sich mir dieses Thema auf, doch es brauchte noch eine Pandemie und ein paar Monate eigene Erfahrung mit einem Spenden-Button, um daraus endlich einen Text zu machen, der meiner Perspektive entspricht.
Ich habe mich in den letzten Jahren zunehmend darüber gewundert, wie oft ich zum Spenden aufgefordert wurde - auf den unterschiedlichsten Plattformen. Plötzlich schienen überall "Klingelbeutel" aufzutauchen, in die Menschen Geld werfen konnten: sowohl physisch bei Treffen als auch virtuell bei der Nutzung diverser Internetseiten.
Mehr oder weniger regelmäßig habe ich gespendet, für journalistische Artikel bezahlt oder ein Abo abgeschlossen (wie hier bei piqd.de). Doch das nagende Gefühl und die Frage, was das eigentlich alles soll, wurde ich nicht los.
Wie es meine Art ist, habe ich also das Thema mit Abstand betrachtet und dazu eigene Erfahrungen, die Geschichte "piqd goes paywall" samt Erfahrungsbericht der piqd-Geschäftsführung und ein paar historische Enwicklungen berücksichtigt.
Und mir sind viele Fragen eingefallen, auf die hier auf piqd vielleicht manch Eine:r eine Antwort hat. Zum Beispiel diese:
Wenn wir, die wir geistige oder soziale Arbeit tun, für unsere Arbeit Spenden sammeln müssen, welche Art von Arbeit tun wir denn dann wirklich?
Kann ein Wirtschaftssystem, das Arbeit ungleich bewertet und entlohnt, ein sozial gerechtes System sein?
Woher nehmen wir uns das Recht, Arbeit mit, an und für Menschen niedriger zu bewerten, als Arbeit mit, an und für Maschinen?
Woher kommt die Gier wirklich, die reiche Menschen dazu treibt, auf Kosten anderer Menschen und der Natur noch reicher werden zu wollen?
Wie kann es sein, dass Menschen für elektronische Geräte, die in China hergestellt werden, unter nicht unbedingt menschenwürdigen Bedingungen, gerne vierstellige Summen ausgeben, aber für geistige Arbeit nicht bereit sind 1 Euro zu bezahlen?
Warum werden Jobs bei Waffenproduzenten großzügig entlohnt, während Menschen, die in der Pflege arbeiten kaum von ihrem Lohn leben können und sich über den Applaus der Öffentlichkeit folglich nur wenig freuen?
Hinweis: Ich piqe meinen eigenen Text aus mehreren Gründen:
Erstens: Mir liegt das Thema am Herzen.
Zweitens: Ich wurde u.a. durch piqd, die Kuratierenden und die Community dazu inspiriert (piqd kommt auch darin vor)
Drittens: Auch einige hier entdeckte piqs und Informationen sind eingeflossen.
Quelle: Gabriele Feile Bild: gabrielefeile.de www.gabyfeile.de
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Ja zum Text ja zum Kommentator.
Allerdings assoziierte ich anfangs anders anderes: wieso müssen wir für etwas spenden, was eindeutig gesellschaftlich-staatliche Aufgabe ist?
wieso braucht es NGO wie das DRK oder die AWO etc., die sich um die flutopfer kümmern?
wieso nehmen wir es hin, dass Menschen in der Grund-SICHERUNG und mit kleinen Renten o.ä. von einem VEREIN Die Tafel Essen bekommen (müssen)??
klar gut dass es diese Organisationen gibt und Ehrenamtliche etc.
Aber wieso in diesen Bereichen???
...ist für mich unsicheres Terrain sozusagen und alle Gedanken sind mit offenen Enden...
Danke für die Erwähnung und Beleuchtung der Abläufe bei piqd.
Auf deine Fragen gibt es vielleicht keine einfache Antwort oder vielleicht eben gar nicht eine Antwort.
Vieles lässt sich aber doch auf ein Phänomen zurückführen aus meiner Sicht. Nämlich auf den dem Kapitalismus innewohnenden Zwang zum quantitativen Wachstum. Ich glaube das ist das zentrale Nervengift in unserem gesellschaftlichen Grundwasser. Alles muss wachsen um gut zu sein. Das hat sich in Jahrzehnten längst von der unternehmerischen oder volkswirtschaftlichen Ebene hineingebrannt in das individuelle Wahrnehmen.
„Im Großen“ fangen wir gerade an zu verstehen, dass auf einer begrenzten Erde ewiges quantitatives Wachstum nicht funktioniert. Der eindrücklichste Beleg dafür scheint mir fast zu sein, wie die Reichsten nun versuchen, neue Wachstumsräume außerhalb unserer Erde zu realisieren. Das ist recht offensichtlich pervertiert, aber entspricht eben genau der kindlichen Logik des Kapitalismus. “Im Kleinen“, also im Privaten, im Menschlichen bedeutet dieser Zwang nicht nur den totalen Verlust der Bescheidenheit, sondern auch den Verlust der Möglichkeit zur Ruhe zur kommen oder im Moment zu leben.
Ich glaube das verstanden zu haben und trotzdem fällt es mir schwer, mich freizumachen. Nicht mehr mehr zu wollen. Nicht mehr dem verfluchten „pursue of happiness“ nachzujagen, also dem in der amerikanischen Verfassung verbrieften „Recht“ auf ein Streben nach Glück, sondern einfach glücklich zu sein.
Der „Shift“ zum qualitativen Wachstum (ich glaube übrigens, das kann ruhig in einem kapitalistischen System passieren) ist vielleicht das „letzte Gefecht“ für uns Menschen. Wir müssen das schaffen, um zu überleben. Wir müssen das kollektive, politische Selbstbewusstsein entwickeln, um zu entscheiden, was Mehrwert ist und wie wir verteilen, so dass wir insgesamt besser werden. Und jeder einzelne muss lernen, dass es nicht um Verzicht, sondern um Befreiung geht. Das es ok ist zufrieden zu sein und nicht etwa obszön, nicht mehr zu wollen.
Über letzteres reden wir viel zu wenig. Und so gelingt es den Beharrern in der Politik immer weiter die Angst vor der Veränderung zu schüren und antiliberale, sozialistische Gespenster durch die Köpfe der Menschen zu jagen.