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Kurator'in für: Fundstücke Zeit und Geschichte
Seit der ersten Stunde als Kurator bei Forum dabei: Dirk Liesemer arbeitet als Journalist für Magazine wie mare und G/Geschichte. Er hat Politik, Philosophie und Öffentliches Recht studiert, die Henri-Nannen-Journalistenschule besucht, immer mal wieder in Redaktionen gearbeitet und ehrenamtlich eine Reihe von Recherchereisen mitorganisiert und begleitet. Bisher fünf Bücher, darunter "Café Größenwahn" (2023), ein Ausflug zu den großen Kaffeehausliteraten des Fin de Siècle. Foto: Andreas Unger
Es gibt nicht viele Kollegen, vor denen ich so großen Respekt habe, wie vor dem freien Investigativjournalisten Michael Billig. Denn wer frei und investigativ unterwegs ist, der muss schon verdammt genau wissen, was er da treibt. Dass wir miteinander befreundet sind, soll hier nicht unterschlagen werden. Seit Jahren beschäftigt er sich mit einem der schmuddeligsten und undankbarsten Themen: mit unserem Müll. Wer jetzt denkt, dass Deutschland doch ein Weltmeister im Recycling ist, dass bei uns im Land alles schön verarbeitet und wieder aufbereitet wird, der sollte einen Blick auf die von ihm betriebene Seite muellparadies.de werfen: Dort sind zahlreiche riesige, wilde Müllhalden verzeichnet, die von zwielichtigen Unternehmern angelegt worden sind. Viele dieser Leute sind mit dem Verklappen unseres Mülls reich geworden, melden sich aber – sobald Probleme auftauchen – kurzerhand insolvent. Über einen dieser berüchtigten "Müllbarone" notierte einmal sinngemäß dessen Anwalt: Er kämpfe lieber mit einem Morgenstern als mit einem Florett – nachzulesen ist dieses Zitat in Michael Billigs jüngst erschienenem Buch "Schwarz Rot Müll". Es handelt von den Machenschaften der deutschen Müllmafia, von ihren Tricks und Kumpaneien. Zu hoffen ist jedenfalls, dass es eine größere politische Debatte lostritt. Im Interview erzählt Michael Billig, wie das System funktioniert und was man tun müsste.
Quelle: Interview von Catrin Stövesand Bild: Buchcover Herder/... deutschlandfunk.de
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