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Miteinander, nicht übereinander reden

Maximilian Rosch

Seit März 2017 bei piqd in der Redaktion. Seit Herbst 2021 als Chefredakteur. Wöchentlicher Newsletter über alle Video- und Podcastempfehlungen auf piqd über den untenstehenden Link.

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Maximilian RoschFreitag, 06.10.2017

Fast zwei Wochen liegt die Wahl hinter uns. Seitdem wird nach Erklärungen für das Ergebnis gesucht. Ein Teil der Berichterstattung konzentrierte sich darauf, den großen Unterschied der Wahlanteile in den alten und neuen Bundesländern zu untersuchen. In der Welt am Sonntag wurde getitelt: “Wir müssen über Ostdeutschland reden (aber ganz ehrlich)”. Dabei soll in der Debatte auf politische Korrektheit verzichtet werden. Das finden einige toll, andere wiederum monieren, dass man lieber mit den Menschen reden sollte. Das haben viele Journalisten versucht und gemacht, auch in ganz Deutschland.

Christian Bangel war für die ZEIT in Ostsachsen, in Zittau. “Ganz hinten, ganz unten”, wie er schreibt. Dort begegnete er einem Paradox: AfD-Kandidat Tino Chrupalla hat hier gerade dem sächsischen CDU-Generalsekretär Michael Kretschmer das Direktmandat abgeluchst. Doch als es vor zwei Jahren um die Wahl des Bürgermeisters ging, entschied sich die Mehrheit der Bürger noch für Thomas Zenker, der für ein weltoffenes Bürgerbündnis kandidierte. Im Artikel wird er als pragmatischer Europäer beschrieben, er tritt für mehr grenzoffene Zusammenarbeit ein.

Was ist in den letzten zwei Jahren passiert? Zenker kritisiert beispielsweise den Umgang der sächsischen Regierung mit der Pegida-Bewegung, die als erste Reaktion eine Einsatzgruppe gegen Ausländerkriminalität gegründet habe. In der Bevölkerung hat das die aufgeheizte Stimmung eher geschürt als beschwichtigt. Für den Soziologen Raj Kollmorgen ist die Debatte hingegen nichts Neues. Ein Bündel an Enttäuschungen sei die Ursache für das jetzige Wahlverhalten der Menschen. Am besten auf den Punkt bringt es Christian Bangel vielleicht selbst in diesem Video (ab 0:57 und 2:29) und diesem Text mit seiner persönlichen Einschätzung.

Meiner Meinung nach sollte es vor allem darum gehen, die Probleme des Anderen wirklich Ernst zu nehmen. Unabhängig von der (ost- oder westdeutschen) Herkunft und den damit verknüpften Klischees und Vorurteilen.

Miteinander, nicht übereinander reden

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