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An Literatur interessiert mich besonders, wie Mentalitäten und soziale Mechanismen sichtbar werden. Für das BÜCHERmagazin schreibe ich vor allem über Comics, Phantastik und digitale Literatur. Ich mag Konflikte, Tentakel und sprachliche Schönheit.
Franziska Schreiber hat die AfD mit aufgebaut. Sie war Pressesprecherin der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative, zeitweise auch deren Vorsitzende in Sachsen. Kurz vor der Bundestagswahl ist sie ausgetreten. Jetzt warnt sie vor der Partei.
Im Interview mit Lara Gohr erklärt die 27-Jährige, die aus einer traditionell hochpolitischen und linken Familie stammt, wie die AfD sie überzeugte, was sie in ihrer Meinung bestärkte und warum sie die Partei schließlich verließ. Sie zeigt uns die Entwicklung der AfD aus der Perspektive einer jungen Frau, die viel Arbeit in die Partei investierte und erst allmählich begriff, „dass die Rechtsextremen keine Einzelfälle sind. Dass ich der Einzelfall bin.“
Aufschlussreich ist dieses Interview für alle, die sich nach der Bundestagswahl fragen, wie sie mit AfD-Anhängern so reden können, dass ein echter Dialog entsteht.
Quelle: Lara Gohr Bild: Grey Hutton vice.com
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Das liest sich an vielen Stellen wie das Gespräch mit einem Sekten-Aussteiger.
Tolles Interview, ich fand besonders diese Antwortfetzen erhellend:
"Gerade bei Talkshows habe ich gedacht: "Jetzt lass ihn doch mal ausreden!" Oder: "Das hat sie doch so gar nicht gesagt." Das führte bei mir zu einer Solidarisierung mit der AfD."
"Aber ich dachte immer: "Ich bin doch kein Nazi. Ich habe doch nichts gegen Ausländer." Und wenn man dann bei der AfD merkt: OK, der da ist ein Rechtsextremer, du bist keiner. Dann ist das in gewissem Maße beruhigend."
"Wenn man die AfD sinnvoll angreifen will, muss man verhindern, dass sie Themenmonopole hat. Und man muss immer wieder zeigen, dass die Partei in fast allen Punkten nicht über die Analyse des Problems hinausgekommen ist."
Mir gefallen die nüchternen, zurückgenommenen Fragen der Vice-Autorin sehr. Das ist genau der richtige Ton für die Auseinandersetzung mit diesem Thema.
Sehr guter Text, sehr gute Auseinandersetzung! Auseinandersetzung ist wichtig, Abstrafung bringt gar nichts.