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verkrachter Historiker und verhinderter Politologe. Landwirt, LKW Fahrer, DJ, Eventmanager, Messeveranstalter, Kommunikationsberater, web-entrepreneur...
seit 2008 im Schützengraben der digitalen Revolution im Journalismus...
co-founder & Geschäftsführer von forum.eu (früher piqd.de)
co-founder von torial.com
Geschäftsführer der Schwingenstein Stiftung
Sina Trinkwalder fällt seit Jahren erfreulich auf. Als soziale Macherin, Digitalversteherin, TV-Expertin, Autorin und Multi-Preisträgerin.
Bei der Verleihung des Vorbildpreises sagte sie:
„Werdet Denker mit Herz und Verstand, denn das gibt es in der menschenentkoppelten Ökonomie nicht mehr.“
Und sie selber macht da keine leeren Worte, wie in diesem Artikel klar wird. Ihr Textilunternehmen segelt ohne Staatshilfen sicher, fair, ökologisch und sozial verantwortlich durch die Krise.
„Unser Riesenvorteil ist: Wir steuern seit der Gründung nicht auf den Überkonsum zu. (...) Bei uns ist es so: Wir tüfteln an der Kollektion, wir nähen von jedem Produkt zehn oder 15 Stück, stellen es ins Internet und dann merken wir relativ schnell, was gut angenommen wird. Unsere Rechner sagen uns, bei welchem Hoodie oder bei welchem Shirt eine große Nachfrage herrscht und wo es sich lohnt, 800 Stück zu produzieren.“
Tief natürlich der Frust darüber, wie gleichzeitig große Textilkonzerne, die ohne jegliche soziale oder ökologische Nachhaltigkeit arbeiten, mit Millionen an Steuergeldern gepampert werden:
Trinkwalder stört es, dass große Modekonzerne wie Tom Tailor Staatshilfen von 100 Millionen Euro bekommen, obwohl er gar nicht in Deutschland produziert und dem chinesischen Konzern Fosun gehört. „Wenn wir es verkraften können, als soziales Projekt ohne jegliche Fördermittel, dann muss der Rest es doch auch irgendwie verkraften können. Was läuft da falsch?“, fragt sie. „Man kann nicht Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren, das geht zulasten der Gesellschaft.“
Ähnliches hatte auch schon TV-Show-Investor Frank Thelen geäußert, der sich "wunderte", warum ein Unternehmen wie "adidas", das noch in 2019 2 Milliarden Gewinn gemacht hat, staatliche Subvention bekommen hat.
Mir scheint durch die Krise eine Maske gefallen zu sein: die Politik ist unendlich weit entfernt von Land und Menschen und scheint unfähig empirisch, geordnet und wirklich sozial vorzugehen. Die einzige Erklärung, die mir dazu einfällt, ist dass der kakophonische Einfluss einer Unmenge von Lobbyisten noch viel brutaler ist, als mancher sich vielleicht ohnehin schon gedacht hat. Ich erlaube mir mal das Bild: die Politik wankt von einer Lobby-Ohrfeige zur nächsten. Wie seht ihr das?
Quelle: Cornelia Meyer Bild: Barbara Gandenheimer www.businessinsider.de
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Ein weiteres Drama, der Corona-Krise für mich ist, wie sehr Großunternehmen geholfen wird. Je kleiner das Unternehmen, desto weniger Hilfe - bis man schließlich beim Solo-Selbstständigen angelangt ist - der einfach das Minimum an Hilfe, zu dem man sich gerade so durchgerungen hat - noch durch bürokratische Hürden so verkompliziert, das kaum was abgerufen wird.
Ich weiß gar nicht, ob das wirklich Absicht ist - oder einfach Unvermögen. Weil die staatlichen Instrumente sich einfacher bei großen Unternehmen ansetzen lassen. Retteste die Lufthansa, sind einfach auf einen Schlag X Menschen weiter in Lohn und Brot. Bei kleinen Unternehmen kriegste mit einer Aktion vielleicht 3 Leute weiterbeschäftigt.
Den Tom Tailer-Fall kenne ich nicht. Klingt für mich auch erstmal total absurd. Aber TUI ist für mich einfach ein Skandal. Da wird ein schlecht gemanagter Konzern, der hart vom Strukturwandel gebeutelt wird (Massentourismus kommt einfach immer schlechter an - auch schon vor Corona), einfach zwei Mal gerettet. Erst mit einem Kredit und dann - weil dieser natürlich nicht reicht - sogar mit einer direkten Staatsbeteiligung. Das Geld rettet vielleicht für ein paar Jahre die 10.000 Arbeitsplätze, aber Spaß macht es sicherlich auch nicht bei so einer Firma, gegen die so viele Trends sprechen. Und die 100.000 Arbeitsplätze der kleinen Reisebüros (die es auch ohne Corona nicht leicht haben - aber sicherlich auch nicht schwerer als TUI) schauen mit dem Ofenrohr ins Gebirge - wie Juri Wallwitz sagen würde.
https://www.br.de/nach...
https://www.spiegel.de...
Aber toll natürlich, dass es Manomama weiter gibt und dass sie es so gut durch die Krise schafft.