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1986 in Kiew zur Welt gekommen. Seit zwanzig Jahren einer von den guten Einwanderern. In Leipzig Politikwissenschaft, Soziologie und Philosophie studiert. An der Deutschen Journalistenschule zum Redakteur verarbeitet. Seitdem beseeltes Berliner Edelprekariat. Ach ja, bei Hanser Berlin Literatur verbrechend. Das mach ich wirklich gern.
Hannah Jones, Tochter eines Busfahrers und einer Bewährungshelferin, muss eine schwierige Entscheidung treffen. Auf welche Schule soll ihre Tochter in der bildungsseggregierten Stadt New York gehen? Einer Stadt, wo eigentlich nur ein Viertel der Schülerschaft weiß ist. Diese verteilt sich aber zu einem Großteil auf die leistungsstarken privilegierten Private Schools. Latinos, Afroamerikanern und Asiaten bleiben meist nur die weit weniger versprechenden Public Schools. Wobei wenig versprechend fast schon eine ausschmückende Beschreibung ergibt.
Jones selbst ist eine afroamerikanische Bildungsgewinnerin, die heute für die New York Times schreibt. Auch weil ihre Eltern all ihre Mittel zusammenlegten und Jones auf eine der besseren Schulen schickten. Und doch möchte Jones ihre vierjährige Najya bei eine Public School anmelden. Zum Entsetzen ihres Ehemannes. Aber Jones ist entschlossen, das seggregative System nicht weiter zu unterstützen: "Saying my child deserved access to “good” public schools felt like implying that children in “bad” schools deserved the schools they got, too." Gleichzeitig quält Jones die Frage, ob sie mit ihrem liberalen Idealismus nicht die Zukunft ihrer Tochter gefährdet.
Ein großartiger Longread, in dem Nikole Hannah-Jones nicht nur ergreifend von ihrem eigenen Dilemma erzählt. Sondern auch die Seggregationsgeschichte des amerikanischen Bildungssystems aufarbeitet. So wie deren Gegenwart.
Quelle: Nikole Hannah-Jones Bild: Henry Leutwyler EN nytimes.com
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