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Redakteur für das Games-Bookazine WASD und Computerspiel-Experte vor verschiedensten Bücherregalen im TV und Radio. Daneben doziert er regelmäßig auf Tagungen und Festivals sowie an Hochschulen mit Fokus auf digitale Spiele. Seine Texte über die Teilhabe an virtuellen Welten, die Ideologie von Spielmechaniken und die Kultur von Computerspielen erscheinen unter anderem in wissenschaftlichen Fachpublikationen, in diversen Kulturmagazinen sowie bei ZEIT ONLINE. Damit er nicht nur vor dem Monitor hockt, trägt das bekennende Sozialhilfekind die Kritik an unfairen Regelsystemen ebenso zurück in die gesellschaftliche Realität. Ihn interessieren Diskurse der ökonomischen Nützlichkeit marginalisierter Gruppen und die Bedingungen des »Mitspielens« am soziokulturellen Leben.
Was er sonst noch so treibt, lässt sich auf seinem Blog nachlesen: www.schauanblog.de
Heute mal ein Textklassiker. Zwar ist Simon Parkins Reportage aus dem New Yorker bereits mehr als drei Jahre alt, hat aber wenig von ihrer Faszinationskraft verloren: Er begleitet die Reise des YouTubers Kurt J. Mac an die Grenzen der Welt von Minecraft. Denn die zufallsgenerierte Umgebung des Spiels ist nur in der Theorie endlos. Je weiter man sich vom Ursprung entfernt, desto größer werden die entsprechenden Spieldateien, desto fehleranfälliger werden die Zufallsalgorithmen, desto seltsamer wird langfristig die prozedurale Generierung der Landschaft. Nach etwa 12.000 virtuellen Kilometern landet man daher in den so genannten Far Lands, eine Umwelt aus riesigen Wänden, mit langen Tunneln und freischwebenden Blöcken. Eine Landschaft, die so merkwürdig aussieht, dass sie es sogar in den offiziellen Kanon des Adventures Minecraft: Story Mode geschafft hat. Auf dem YouTube-Kanal Far Lands or Bust! dokumentiert Mac bis heute seine Wanderung ohne Hilfsmittel und hat damit mehr als 300.000 Dollar für wohltätige Zwecke eingesammelt. Zum Zeitpunkt der Reportage ist er – bei gleichbleibendem Tempo – noch rund 20 Jahre von den Far Lands entfernt. Viel weiter ist er drei Jahre später – zum Ende der aktuellen 6. Staffel – auch nicht gekommen (vom Guinness-Weltrekord in 2015 einmal abgesehen). Und die meisten anderen Minecraft-Spieler werden wohl nie das Ende der Welt erreichen: Mit Version 1.8 des Spiels wurde der »Bug« entfernt. Schade eigentlich, denn Computerspiele bieten viel zu selten solch wunderbare, faszinierende Fehler.
Quelle: Simon Parkin EN newyorker.com
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