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Kurator'in für: Fundstücke Liebe, Sex und Wir Kopf und Körper
Theresa Bäuerlein schreibt am liebsten über die Hintergründe gesellschaftlicher Phänomene für verschiedene deutsche Medien. Themen, die sie dabei immer wieder faszinieren, sind Liebe und Sex mitsamt der dazugehörigen Industrie und Ernährungsfragen. Genau so gerne gräbt sie sich aber in jedes andere Thema ein, das ihren Kopf zum Surren bringt.
Zwei Journalisten der Agentur AP haben bis vor Kurzem aus Mariupol berichtet, über Menschen in Kliniken und in Kellern, über tote Kinder und sterbende Schwangere. Wer noch irgendeinen Zweifel daran hat, wie brutal der russische Angriff auf die Ukraine ist, sollte diesen Text lesen. Alle anderen auch.
Die Journalisten berichten hier über ihren höllischen Weg aus der Stadt. Sie werden von ukrainischen Soldaten in Sicherheit gebracht, die ihr eigenes Leben riskieren. Und zwar auch deswegen, weil sie verhindern müssen, dass die Journalisten in russische Hände fallen und dann gezwungen werden, ihre Berichte zu dementieren.
„Wenn sie euch schnappen, werden sie euch vor eine Kamera setzen und sie werden euch dazu bringen, zu sagen, dass alles, was ihr gefilmt habt, eine Lüge ist“, sagt der Polizist. „Dann wären alle eure Anstrengungen und alles umsonst, was ihr in Mariupol getan habt.“
Der Text macht klar, wie wichtig Informationen und Zeugen ist. Wie unersetzlich der Mut von Journalist:innen wie diesen, die unter Lebensgefahr berichten, weil sonst nur die Propaganda der Angreifer bleibt.
Während einer Blockade dient das Abschneiden von Informationen zwei Zielen: Erstens dem Chaos – Leute, die nicht wissen, was passiert, verfallen in Panik. Ich habe erst nicht verstanden, wieso Mariupol so schnell auseinanderfiel. Heute weiß ich, es lag an der fehlenden Kommunikation der Leute untereinander.
Das zweite Ziel ist Straffreiheit für die Angreifer. Wenn keine Informationen aus der Stadt herauskommen, keine Bilder von zerstörten Häusern und sterbenden Kindern, dann können die russischen Invasoren tun, was sie wollen.
Quelle: Mstyslav Chernov Bild: Mstyslav Chernov/ap taz.de
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