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Kurator'in für: Pop und Kultur Fundstücke Medien und Gesellschaft
Freier Journalist in Hamburg. Liebste Arbeit: Interviews führen; übelste Arbeit: Interviews abtippen.
Flohwalzer-Virtuose. Erste selbstgekaufte Kassette: Roxette - "Tourism". Krautrock, afrikanischer Blues und Souljazz waren da noch fern. Schätzt "Handgemachte Musik", und hört natürlich trotzdem HipHop, Dub und Ambient.
Vereinbarkeit von Familienleben und Karriere: ein Dauerthema, auch bei piqd. Traurig reaktionäre Töne gibt es nun in einem Interview der SZ von Valerie Holsboer zu hören, erstes weibliches Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit. Die 40jährige, Mutter einer Tochter, sagt einige richtige Dinge, klagt an, dass Frauen mit ihren Männern diskutieren müssten, ob sich ihre Arbeit lohne, und kritisiert, dass Männer Frauen nicht zuhören. Und natürlich hat sie Recht, wenn sie unterstreicht, dass es als Führungskraft auf einer "gewissen Ebene" quasi unmöglich ist, auch einmal nicht erreichbar zu sein - doch auf die Idee, diese Zustände anklagen oder gar verändern zu wollen, kommt sie nicht. Jedenfalls fragen die Interviewer, beides Männer, gar nicht erst danach.
Beinahe skandalös ist ihre Aussage, eine Frau müsse eben für mögliche Kindererkrankungen immer eine Nanny oder eine Nachbarin in der Hinterhand haben, denn: "Wenn ich immer ausfalle, wird der Arbeitgeber sauer und die Kollegen auch, weil sie die Arbeit machen müssen." Wieder haben Hagelüken und Öchsner nichts zu beanstanden, auch nicht Holsboers denkwürdige Aussage: "Mein Mann hat nie eine Windel gewechselt".
Wenn so die weibliche Riege in deutschen Vorstandsetagen aussieht, braucht sich das herrschende Patriarchat keine Sorgen um mögliche Veränderungen zu machen.
Quelle: ALEXANDER HAGELÜKEN UND THOMAS ÖCHSNER Artikel kostenpflichtig blendle.com
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